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Marvel's THE AVENGERS

Perfekte Teamarbeit

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Marvel's "The Avengers" führt unzählige Comichelden zu einem Team zusammen Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Mit Marvel's The Avengers kommt das größte Super­helden-Konglomerat aller Zeiten in die Kinos. Das Ergebnis eines minutiösen, acht Jahre dauernden Plans

Vierzehn Millionen Mal wurde der Trailer zu "The Avengers" innerhalb von 24 Stunden heruntergeladen - Rekord. Die Popularität der Superheldentruppe von Comicbuch-Gigant Marvel weckt Erwartungen auf Riesenumsätze, wenn der Film am 26. April - eine Woche vor US-Start - in den deutschen Kinos anläuft. Er ist das Resultat einer gigantischen Operation, die 2004 ihren Anfang nahm.

Hatte Marvel bis dahin Filme wie "Spider-Man" oder "X-Men" an Studios sublizenziert, wollte man nun die Früchte der eigenen Arbeit ernten. Verträge wurden gekündigt und veräußerte Filmrechte an Figuren wie Iron Man oder Hulk zurückgekauft - alles mit dem großen Fernziel eines Avengers-Films.
Wie schwierig es ist, ein Team von Superhelden auf die Leinwand zu bringen, sieht man am Marvel-Konkurrenten D. C. Comics. Der entwickelte 1960 mit seiner von Batman und Superman geführten Justice League das erste Superhelden-Kollektiv und versucht dieses seit einer kleinen Ewigkeit zum Kino-leben zu erwecken. Doch Flops, unwillige Darsteller und andere Unwägbarkeiten schieben diese Pläne immer weiter nach hinten - aktuell ist das Jahr 2015 avisiert.

Marvel hingegen ging bei seinen Planungen generalstabsmäßig vor. Als man 2008 mit "Iron Man" die Mühlen für den "Avengers"-Kinofilm in Gang setzte, überließ man nichts dem Zufall. Robert Downey Jr. wurde gleich für vier Filme dingfest gemacht. Samuel L. Jackson, der im "Iron Man"-Abspann und danach in allen weiteren Marvel-Filmen als Nick Fury auftrat, unterschrieb für neun Filme, Chris Evans alias Captain America später für sechs. Alles nur, damit die Kontinuität bis zum Teamfilm gewahrt bleibt.

Selbst die Handlung einzelner Filme wurde dem Endziel "Avengers" unterworfen. Dass Captain America am Ende seines Weltkriegseinsatzes in der Arktis abstürzt und erst 80 Jahre später wieder auftaut, dient dem Ziel, alle Rächer in eine Zeitebene zu bekommen. So braucht sich "Avengers"-Regisseur Joss Whedon ("Buffy") nicht großartig mit weiteren Erklärungen herumzuschlagen, sondern kann gleich loslegen. Es hat ja ohnehin schon lange genug gedauert. 

Rüdiger Meyer