Sie wollten was werden in Nazideutschland. Dafür waren den Regisseuren Luis Trenker (1892-1990) und Leni Riefenstahl (1902-2003) fast alle Mittel recht. Wie aus dem kurzzeitigen Liebespaar Feinde fürs Leben wurden, zeigt ein TV-Film von Wolfgang Murnberger mit Tobias Moretti und Brigitte Hobmeier.
Es gibt Rollen, die ein Schauspieler nicht ablehnen kann. Gehört Luis Trenker dazu?
TOBIAS MORETTI Ich hab mich lange vor ihm drücken wollen.
Sie haben Adolf Hitler gespielt in "Speer und Er" und wollten sich vor Trenker drücken?
TOBIAS MORETTI Schon als ich jung war, fand ich ihn absurd, aber seine Filme in ihrem dramatischen Anspruch spannend. Seine politische Haltung wechselte so häufig wie das Wetter, und das in der Nazizeit. Er war ein Mann mit tausend Gesichtern, ein Opportunist, Naivling, Künstler, Lügner, Charmeur, Ehrgeizling, Ehebrecher, Vater und ein großer Verdränger. Wenn man eine solch komplexe Figur nicht mit einer ganz klaren Haltung erzählt, kann das gewaltig schiefgehen. Deshalb habe ich gezögert.
Es gibt Rollen, die ein Schauspieler nicht ablehnen kann. Gehört Luis Trenker dazu?
TOBIAS MORETTI Ich hab mich lange vor ihm drücken wollen.
Sie haben Adolf Hitler gespielt in "Speer und Er" und wollten sich vor Trenker drücken?
TOBIAS MORETTI Schon als ich jung war, fand ich ihn absurd, aber seine Filme in ihrem dramatischen Anspruch spannend. Seine politische Haltung wechselte so häufig wie das Wetter, und das in der Nazizeit. Er war ein Mann mit tausend Gesichtern, ein Opportunist, Naivling, Künstler, Lügner, Charmeur, Ehrgeizling, Ehebrecher, Vater und ein großer Verdränger. Wenn man eine solch komplexe Figur nicht mit einer ganz klaren Haltung erzählt, kann das gewaltig schiefgehen. Deshalb habe ich gezögert.
Was hat Sie letztlich überzeugt?
TOBIAS MORETTI Regisseur Wolfgang Murnberger und Drehbuchautor Peter Probst haben einen wunderbaren Sinn für Ironie. Sie halten eine kluge Distanz zu ihrer Geschichte und ihren Figuren. Und sie wollten kein Heldenepos erzählen, sondern Trenker in genau dem Dickicht aus Dichtung und Wahrheit zeigen, in dem er sich zeit seines Lebens verstrickt hatte. Und nur deswegen kann man sich im Laufe der Geschichte auch dem Einfacheren und dem Positiven am Trenker widmen, das es ja auch gab.
Leni Riefenstahl dagegen scheint alles aus Kalkül zu tun, ist vom Ehrgeiz zerfressen. Mussten Sie lange überlegen, sie zu spielen?
BRIGITTE HOBMEIER Nicht länger als sonst auch.
Was wussten Sie über sie?
BRIGITTE HOBMEIER Erstaunlich wenig. Ich wusste weder, dass sie Tänzerin gewesen ist, noch, dass sie als Schauspielerin gearbeitet hat. Ich kannte sie als Regisseurin der drei Parteitagsfilme, des Olympiafilms, und ich wusste, dass sie nach dem Krieg als Fotografin hoch anerkannt gewesen ist. Ein spannender Teil meiner Vorbereitung war die Recherche. Es hat großen Spaß gemacht, mich immer tiefer einzulesen und nachzuspüren: Wer war diese Frau?
Was glauben Sie? ...
Die Antwort auf diese Frage und warum Trenkers politische Haltung wechselte wie das Wetter ... lesen Sie in der aktuellen
TV SPIELFILM (Heft 24/2015)
TOBIAS MORETTI Regisseur Wolfgang Murnberger und Drehbuchautor Peter Probst haben einen wunderbaren Sinn für Ironie. Sie halten eine kluge Distanz zu ihrer Geschichte und ihren Figuren. Und sie wollten kein Heldenepos erzählen, sondern Trenker in genau dem Dickicht aus Dichtung und Wahrheit zeigen, in dem er sich zeit seines Lebens verstrickt hatte. Und nur deswegen kann man sich im Laufe der Geschichte auch dem Einfacheren und dem Positiven am Trenker widmen, das es ja auch gab.
Leni Riefenstahl dagegen scheint alles aus Kalkül zu tun, ist vom Ehrgeiz zerfressen. Mussten Sie lange überlegen, sie zu spielen?
BRIGITTE HOBMEIER Nicht länger als sonst auch.
Was wussten Sie über sie?
BRIGITTE HOBMEIER Erstaunlich wenig. Ich wusste weder, dass sie Tänzerin gewesen ist, noch, dass sie als Schauspielerin gearbeitet hat. Ich kannte sie als Regisseurin der drei Parteitagsfilme, des Olympiafilms, und ich wusste, dass sie nach dem Krieg als Fotografin hoch anerkannt gewesen ist. Ein spannender Teil meiner Vorbereitung war die Recherche. Es hat großen Spaß gemacht, mich immer tiefer einzulesen und nachzuspüren: Wer war diese Frau?
Was glauben Sie? ...
TV SPIELFILM (Heft 24/2015)
>>> Luis Trenker - Der schmale Grat der Wahrheit
MI 18.11. Das Erste 20.15 Uhr
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