Amanda Seyfried: Alles außer nett

Sie gilt als lieb und niedlich. Doch Amanda Seyfried kann auch anders. Zum Beispiel einen Horrorfilm aufmischen ("Jennifer's Body", SA, 4.12., Sky Cinema, 20.15 Uhr)

Wenn in ist, wer drin ist, in den Klatschspalten der bunten Blätter, dann ist Amanda Seyfried gerade mächtig in. Paparazzi schießen sie bei jeder Gelegenheit ab. Egal, ob sie mit Ryan Phillippe (dem Ex von Reese Witherspoon) heimlich die Halloween-Party von Kollegin Kate Hudson verlässt oder mit einer roten Kurzhaarperücke auf dem Kopf am Set des Sci-Fi-Thrillers "Now" mit Co-Star Justin Timberlake herumblödelt.

Sogar, dass sich die 25-Jährige von der Gage ihrer letzten Filme einen Kindheitstraum erfüllt und gerade eine Drei-Zimmer-Wohnung im noblen "Devonshire House" im New Yorker Greenwich Village gekauft hat, ist in den US-Blättern ein XXL-Thema; garniert mit opulenten Innenansichten und detailliertem Grundriss der 1,9- Millionen-Dollar-Immobilie.

Abba als Karriereturbo

Dabei gehört Seyfried längst zu der Kategorie Star, die ihr Privatleben vor allzu neugierigen Blicken abschottet. Vor wenigen Jahren war die Tochter eines Apothekers und einer Ergotherapeutin allerdings noch ein No-Name, nur eines dieser unzähligen hübschen Mädchen, die ehrgeizig von einer Karriere im Showbiz träumen. Schon mit elf hatte sie als Kindermodel gejobbt, mit 15 in der US-Serie "Jung und leidenschaftlich" ihr TV-Debüt gegeben, danach kleinere Kinorollen gespielt.

Nach ihrem viel beachteten Part in der Serie "Big Love" kam 2007 ihre große Chance, als sie fürs ABBA-Musical "Mamma Mia!" vorsprach, sang und siegte. Als Partnerin der temperamentvollen Meryl Streep, deren Tochter sie spielte, hätte Seyfried leicht untergehen können. Doch mit ihren süßen Grübchen und der glockenklaren Stimme verzauberte sie Millionen Kinogänger. ABBA-Gründer Benny Andersson schwärmte: "Meryl und Amanda singen unsere Lieder so gut, wie sie wohl noch nie gesungen wurden." Wer's nicht glaubt:Das ZDF zeigt das Musical am 25.12. als Free-TV-Premiere.

Nach dem Welterfolg von "Mamma Mia!" hatte Seyfried einen Namen - und ein Problem. "Jede Woche bekam ich ein Drehbuch auf den Tisch, in dem ich eine nette, naive Tochter spielen soll. Dazu habe ich echt keine Lust."

Ihr Gegenmittel gegen das nervige Schubladendenken: Sie unterschrieb für die Horrorkomödie "Jennifer's Body", in der sie an der Seite von Männerfresserin Megan Fox eine Schülerin spielt, die in die Hände von Satanisten gerät und süchtig nach Menschenfleisch und Blut wird.

Der Streifen floppte, doch Seyfrieds Plan ist trotzdem aufgegangen, denn seither bekommt sie auch mal die bösen Mädchen angeboten. Ihre Horrorkollegin Megan Fox findet das hochverdient und unkt: "Lasst euch nicht von Amandas blonden Engelslocken täuschen. Diese Frau hat Abgründe. Glaubt mir, Amanda ist alles, nur nicht nett."
Susanne Sturm
"Jennifer's Body" - SA, 4.12., Sky Cinema, 20.15 Uhr