In der Rangliste der beliebtesten Auslandsclubs ist der FCB im Reich der Mitte im Vergleich mit den anderen europäischen Großkopferten mächtig ins Hintertreffen geraten. Real Madrid, der FC Barcelona oder Manchester United präsentierten sich schon in den 1990er-Jahren in China. Die Bayern erschienen erst vor drei Jahren zum ersten Gastspiel.

90 Millionen Bayern-Sympathisanten - und damit potenzielle Trikotkäufer - haben die Münchner in dem Riesenreich ausgemacht. Grund genug für eine groß angelegte PR-Offensive.
"Wir kommen spät, aber wir kommen mit Volldampf ", verspricht der Vorsitzende Karl-Heinz Rummenigge, der sich mit dem Vorstand für Internationalisierung, Jörg Wacker, Ende Mai persönlich zur offiziellen Einweihung eines Onlineshops für Bayern-Fanartikel nach Hangzhou begab. Einmal vor Ort, bandelte man auch mit dem größten chinesischen Fernsehsender CCTV an.

Für eine populäre zweistündige Fußballsendung produzieren die Münchner nun exklusive Interviews und Filmmaterial. Die Initiative ist auch eine Reaktion auf die mediokre Auslandsvermarktung der DFL. Im Vergleich mit den Topligen in England, Spanien und Italien ist die Bundesliga ein Umsatzzwerg.

Die Premier League zum Beispiel erwartet für die Zeit von 2016 bis 2019 einen Erlös von 2,6 Milliarden Euro allein für die Auslandsrechte. Die DFL erhält derzeit ca. 75 Millionen im Jahr. Rechnet man die Inlandsvermarktung dazu, ergeben sich dramatische Differenzen.

Die Queens Park Rangers, Englands Erstliga-Letzter, erhielten in der Vorsaison rund 37 Mio. Euro mehr als der deutsche Branchenprimus.

SA/DI/DO 18./21./23.7.
SPORT1 13.25/13.55/13.30