Ernährungsmoden kommen und gehen wie Trenddiäten - von Kalorien- und Fettpunktezählen über Low Carb bis Steinzeiternährung. Kochshows und -kurse sind ebenso angesagt wie Aufregerthemen über Lebensmittel und Qualitätschecks.

Dieser Rummel ist allerdings kein Indiz dafür, dass jeder weiß, was ihm der Nahrungsüberfluss serviert. So investieren Lebensmittelkonzerne Milliarden, um einen Mix zu kreieren, der süchtig macht nach Chips, Tiefkühlpizza, Schokolade. Wir tappen gern in die Salz-Zucker-Fett-Falle, denn diese Stoffe stimulieren das körpereigene Belohnungssystem, das aus einer Evolutionsphase stammt, als der Mensch noch auf Entbehrung programmiert war.
Schon Kinder werden von industriellen Glücklichmachern angefixt - und viele Erwachsene nicht mehr schlank im Schlaf. Fettleibigkeit ist eine neue Epidemie in der globalisierten Welt, falsche Ernährung Risikofaktor für Diabetes, Bluthochdruck und viele Krebserkrankungen.

Fatal: Wir wissen, was uns schmeckt, schmecken aber nicht heraus, was in Fertignahrung steckt. Als Füllstoff und Geschmacksverstärker überrascht zum Beispiel Zucker in Ketchup, Wurst oder Tütensuppe.

Auch ein vermeintlich gesunder Obst-Smoothie füttert mit konzentriertem Fruchtzucker und vielen Kalorien die Fettzellen. Die Arte-Doku "Zucker oder Fett" kredenzt nun ein zwar nicht repräsentatives, aber aufschlussreiches Ernährungsexperiment der britischen BBC, das die teuflischsten Verführer enttarnt - zehn Jahre nach Morgan Spurlocks Selbstversuch "Super Size Me", in dem die süchtig und krank machende Fast-Food-Industrie ihr Fett wegbekam.

Und nicht täuschen: Die Doku betrifft die meisten von uns, nicht nur Eiscreme-Liebhaber, Nuss-Nugat-Aufstrich-Junkies oder Fans verführerisch zart glasierter Donuts.

Zucker oder Fett: Was schadet mehr?
FR 27.2. ARTE 21.45