Drei Fakten über Adam Sandler:

1. Auf der Liste der bestverdienenden Schauspieler führt das US-Magazin "Forbes" Sandler auf Platz drei. Stolze 40 Millionen Dollar soll er 2011 eingenommen haben.

2. In "Little Nicky", bei dem Sandler Drehbuch, Produktion und Hauptrolle übernahm, wird Hitler in der Hölle eine Ananas rektal verabreicht. Sandler spielt Satans debilen Sohn und muss den ganzen Film über den linken Mundwinkel hängen lassen - viel Bier hilft beim Lachen.

3. Adam Sandler taucht auch auf der "Forbes"-Liste der am stärksten überbezahlten Schauspieler auf, denn seine großen Erfolge wie "Big Daddy" oder "Kindsköpfe" (271 Millionen Dollar Einnahmen) sind von zahlreichen weniger starken Filmen umgeben, die wegen seiner hohen Gagenforderungen sehr leicht unrentabel werden.

Zu dieser Kategorie gehört auch "Jack und Jill", der im Januar in den Kinos lief und nun auf DVD erscheint. Sandler spielt darin gleichzeitig einen Mann und seine Schwester und räumte damit bei der Verleihung der Goldenen Himbeere im April richtig ab. Was bekanntlich alles andere als schmeichelhaft ist - den Razzie-Award gibt es für herausragend schlechte Leistungen. Sandler bekam zehn auf einmal - das ist Rekord.

Was hat der Mann, dass Kritiker ihn so hassen, das Publikum ihn aber liebt?

Start als Stand-up-Komiker

Vor allem unerschütterliches Selbstvertrauen. Adam Sandler ist keine Verkleidung zu peinlich, kein Gag zu geschmacklos. Unbeirrbar macht er aus Nonsens-Songs Hitalben und produziert mit seiner eigenen Firma Happy Madison trotz Verrissen eine Komödie nach der anderen. Für eine derartige Furchtlosigkeit wird man eben bewundert.

Entwickelt hat der 45-Jährige die wohl auf der Bühne. Bereits mit 17 Jahren witzelt der New Yorker als Stand-up-Komiker in kleinen Clubs, wird nach einem kurzen Intermezzo bei MTV ab 1990 als Autor und Darsteller bei der legendären TV-Show "Saturday Night Live" verpflichtet. Mit "Billy Madison - Ein Nichtsnutz startet durch" beginnt 1995 seine Karriere als Leinwandstar.

Und jetzt kommt noch ein Fakt über Adam Sandler: Er ist tatsächlich ein guter Schauspieler. In der Tragikomödie "Wie das Leben so spielt", der am 17. Juni auf RTL läuft, sehen wir ihn als erfolgreichen Klamaukkomiker mit tödlicher Diagnose. Wie er versucht, begangene Fehler wiedergutzumachen, ist anrührend, nie kitschig. Und trotzdem witzig.

Regisseur und Produzent Judd Apatow ("Brautalarm") verarbeitet mit "Funny People", so der Originaltitel, ein Stück gemeinsamer Geschichte: Die Freunde begannen ihre Karriere beide auf der Stand-up-Bühne. In dieser Filmversion seiner selbst als Zweifler mit erheblichen Charakterschwächen verrät der scheue Komiker Sandler mehr über sich als in den ohnehin raren Interviews. In die Filmhandlung eingeflochten sind Aufnahmen früher Auftritte und haarsträubender Telefonstreiche. Sie zeigen, mit welcher Lust Sandler von Anfang an Grenzen auslotete.

Die Fans aus dem "Little Nicky"-Lager konnten damit nichts anfangen. Der Film floppte im Kino. Man darf aber annehmen, dass Sandler das völlig egal war.

F. Aures
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