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Interview David Fincher

Die US-Version von "Verblendung"

David Fincher Verblendung 2011
Thrillerspezialist David Fincher verfilmte jetzt Stieg Larssons "Verblendung" Sony Pictures Releasing GmbH

David Finchers US-Version des ersten Teils der "Millennium"-Trilogie (ab 12.1. im Kino) ist ein furioser, von Düsternis umhüllter Thriller, wie man ihn vom "Sieben"-Regisseur erwartet

Nicht Seattle: Schweden! Mit Filmen wie "Fight Club", "Benjamin Button" und "The Social Network" gehört der Kalifornier David Fincher zur ersten Riege der Regisseure Hollywoods.

TV SPIELFILM Missfällt es Ihnen, dass Ihr Film mit der schwedischen Version verglichen wird?

DAVID FINCHER Nein. Es wäre naiv zu glauben, die Filme würden nicht verglichen. Aber mein Job ist vor allem der des Interpreten einer Blaupause: Das ist das Drehbuch und nur darauf reagiere ich. Unser Drehbuch war ganz anders und hatte ein anderes Feeling. Aber die Story ist gleich.
Wenn man fünf verschiedenen Regisseuren exakt dasselbe Skript gibt, wird man fünf ganz unterschiedliche Filme herausbekommen, davon bin ich fest überzeugt. Und ich halte es für völlig legitim, einen anderen Ansatz für dasselbe Material zu suchen.

War Ihnen von Anfang an klar, dass Sie den Film in Schweden drehen?

DAVID FINCHER Ja. Schon als ich das Buch las, hatte es etwas von Natur aus durch und durch Schwedisches an sich - nicht dass ich gewusst hätte, was das ist. Aber nach zwei, drei Wochen in Stockholm hatte ich eine Vorstellung davon und wusste: Diesen Film kann man nicht nach Seattle verlegen.

Werden Sie auch die anderen Bücher verfilmen?

DAVID FINCHER Ein Schritt nach dem anderen. Wenn man 90 Millionen Dollar ausgibt und der Film würde nur drei Millionen am ersten Wochenende einspielen, sind die besten Pläne für die Katz.

S. Orlin