Das Unglaubliche des Tages vorweg: Während die FDP über den Verbleib des jetzigen Wirtschaftsministers sowie ehemaligen rheinland-pfälzischen Weinbauministers Rainer Brüderle zankt und noch nicht jeder Aspekt zum Thema Atom breitgetalkt wurde, lässt Sandra Maischberger ihre "Menschen bei Maischberger" tatsächlich über ein ganz alltägliches Thema wie Saufen ("Heute blau, morgen blau: Wann wird Alkohol gefährlich?") quasseln. Bei so berufenen Mündern wie Gunter Gabriel (saufender Sänger), Peter Richter (Autor, "Über das Trinken") und Alkoholgegnern Dr. Johannes Lindenmeyer (leitet Suchtklinik) und TV-Moderatorin Tina Wolf (TV-Moderatorin, Vater Alkoholiker) kann man darauf hoffen, dass das Thema nicht allzu trocken diskutiert wird.
Die Frage Sekt oder Selters sollte sich für den FC Schalke 04 erst nach dem Rückspiel des Champions-League-Viertelfinale gegen Inter Mailand stellen. Die Mailänder verloren bekanntlich gegen den FC Bayern München das Hinspiel im heimischen Giuseppe-Meazza-Stadion, um dann die Deutschen auswärts im Rückspiel aus der Königsklasse zu kicken. Also auch wenn Farfan, Raul und Co heute in Mailand gewinnen sollten, heißt es nicht, dass sie schon weiter sind. Für den Titel Halbfinalteilnehmer der Herzen kann man sich nichts kaufen, um mal genreübliche Plattitüden zu verbreiten.
Harte Dramakost gibt´s heute im exzellent besetzten "Mutterglück" und im ebenfalls toll gespielten "Vom Atmen unter Wasser". In "Mutterglück" heiratet Jürgen Vogel als norddeutscher Bauer eine traumatisierte Frau aus Ex-Jugoslawien (großartig gespielt von Viktorija Malektorovych). Dann taucht ein Ex-Mann auf, ein Kind stirbt und es entwickelt sich ein großes Drama um Liebe und Tod und Schuld und Sühne.
"Drama, Baby" scheint fast das Schauspielmotto der Ex-Tatort-Kommissarin Andrea Sawatzki zu sein. In "Vom Atmen unter Wasser" leidet sie eindrucksvoll am Tod ihrer Teenagertocher, während ihr Mann sich außerhäusig Trost sucht.
Jugendliche sterben auch im etwas unsensibleren Teenie-Slasher-Thriller "In 3 Tagen bist Du tot". Nina (Sabrina Reiter) und ihre vier Freunde wollen nach bestandener Matura (so heißt das Abi in Österreich) die Sau rauslassen. Gedämpft wird ihre Stimmung allerdings durch eine Mail, die sie als schlechten Scherz empfinden: "In 3 Tagen bist du tot!" teilt der unbekannte Absender lapidar mit. Und bereits am Abend auf einer Party wird Ninas Freund Martin vermisst. Der zuständige Revierbeamte Kogler (Andreas Kiendl) nimmt das nicht ernst. Doch schon am nächsten Tag wird Martin im Traunsee gefunden, gefesselt und ertränkt. Wann wird es die anderen Freunde erwischen? Der österreichische Horrorthriller hat von US-Vorbildern abgeguckt, ist aber mit Raffinesse inszeniert.

Kai Rehländer

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