"Donald, dürfte ich ihnen das Haar verwuscheln?" Als Jimmy Fallon im September 2016 den damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in seiner "Tonight Show" empfängt, trifft er eine folgenschwere Entscheidung. Statt auf Distanz zu bleiben oder Seitenhiebe zu verteilen, geht der Late-Night-Talker auf Kuschelkurs. Sein "mutigster" Schritt: Er beweist im Fernsehen, dass Donald Trump kein Toupet trägt. Ein buchstäblich haarsträubender Fehlgriff.
Im Mai diesen Jahres erzählte Fallon in einem Interview mit der New York Times, wie "verwüstet" er war angesichts der Reaktionen auf seinen Umgang mit Trump: "Wenn es auf Twitter etwas Schlechtes über micht gibt, rege ich mich auf. Nachdem dies geschehen war, war ich verwüstet. Ich dachte mir dabei nichts, ich habe nur versucht, Spaß zu machen."
Im Mai diesen Jahres erzählte Fallon in einem Interview mit der New York Times, wie "verwüstet" er war angesichts der Reaktionen auf seinen Umgang mit Trump: "Wenn es auf Twitter etwas Schlechtes über micht gibt, rege ich mich auf. Nachdem dies geschehen war, war ich verwüstet. Ich dachte mir dabei nichts, ich habe nur versucht, Spaß zu machen."
Die Konkurrenz zieht an "The Tonight Show" vorbei
Ein Spaß, der dazu geführt hat, dass Jimmy Fallon als beliebtester Late-Night-Talker in den USA abgelöst wurde. Zwar ist er bei den 18- bis 49-Jährigen weiterhin Marktführer, beim Gesamtpublikum muss er sich neuerdings jedoch Stephen Colbert geschlagen geben. Direkt nach der Wahl von Donald Trump ist "The Late Show with Stephen Colbert" an Fallon vorbei gezogen und hat die Spitzenposition seither auch nicht mehr abgegeben. Im Gegenteil: Colbert hat auf CBS den Vorsprung in den letzten Monaten stetig ausgebaut.
Seit dem 8. November, als Donald Trump zum 45. US-Präsidenten gewählt wurde, scheint das Bedürfnis nach guter Satire in den USA gestiegen zu sein. Da ist Colbert als scharfzüngiger Kommentator der politischen Lage wieder voll in seinem Element. Und Jimmy Fallon als harmloser Gute-Laune-Onkel nicht mehr so gefragt wie früher. Dass seine NBC-Show nicht gänzlich abschmiert, dürfte den namenhaften Gästelisten zu verdanken sein. Nach wie vor geben sich die großen Stars bei Fallon die Klinke in die Hand.
Seit dem 8. November, als Donald Trump zum 45. US-Präsidenten gewählt wurde, scheint das Bedürfnis nach guter Satire in den USA gestiegen zu sein. Da ist Colbert als scharfzüngiger Kommentator der politischen Lage wieder voll in seinem Element. Und Jimmy Fallon als harmloser Gute-Laune-Onkel nicht mehr so gefragt wie früher. Dass seine NBC-Show nicht gänzlich abschmiert, dürfte den namenhaften Gästelisten zu verdanken sein. Nach wie vor geben sich die großen Stars bei Fallon die Klinke in die Hand.
Die Emmys spiegeln das Desaster aus NBC-Sicht
Bei den diesjährigen Emmy-Nominierungen wird diese Entwicklung noch deutlicher. Jimmy Fallons "Tonight Show", die seit 2014 elfmal nominiert war, fiel aus dem Kreis der Nominierten heraus. Der im Vorjahr noch verschmähte Stephen Colbert ist mit seiner "Late Show" hingegen dabei und darf sich nach Einschätzungen der US-Presse berechtigte Hoffnungen auf eine Auszeichnung machen. Die TV SPIELFILM Prognose geht nocht weiter: Colbert gewinnt.
Es wäre die Honorierung einer offensichtlichen Politisierung der Late-Night-Shows in Amerika. Auch die "Saturday Night Live", die mit 22 Nominierungen im Bereich der Unterhaltungssendungen einen neuen Rekord aufstellen konnte, oder "Last Week Tonight with John Oliver" und Samantha Bee mit der TBS-Show "Full Frontal" sind im Rennen. Alles Late-Night-Sendungen mit klarer politischer Kante, Haltung und bissigen Seitenhieben Richtung Donald Trump.
Die eh schon oft als lahm kritisierten Gagschreiber von Jimmy Fallon sollten sich zukünftig also mehr einfallen lassen, als ihren Moderator das Haar eines selbstherrlichen Mannes in Unordnung bringen zu lassen. Denn die politische Situation scheint sich nicht zu entspannen, die Konkurrenz ist längst Meilen voraus und irgendwann werden auch die 18- bis 49-Jährigen die heiteren Promi-Spielchen satt haben.
Es wäre die Honorierung einer offensichtlichen Politisierung der Late-Night-Shows in Amerika. Auch die "Saturday Night Live", die mit 22 Nominierungen im Bereich der Unterhaltungssendungen einen neuen Rekord aufstellen konnte, oder "Last Week Tonight with John Oliver" und Samantha Bee mit der TBS-Show "Full Frontal" sind im Rennen. Alles Late-Night-Sendungen mit klarer politischer Kante, Haltung und bissigen Seitenhieben Richtung Donald Trump.
Die eh schon oft als lahm kritisierten Gagschreiber von Jimmy Fallon sollten sich zukünftig also mehr einfallen lassen, als ihren Moderator das Haar eines selbstherrlichen Mannes in Unordnung bringen zu lassen. Denn die politische Situation scheint sich nicht zu entspannen, die Konkurrenz ist längst Meilen voraus und irgendwann werden auch die 18- bis 49-Jährigen die heiteren Promi-Spielchen satt haben.