Ja klar. In der ersten Halbzeit hofft man auf die zweite. Schlimmstenfalls auf einen überragenden Gegner. Sieht einen flotten Auftakt und weiß nach zwei Minuten: Hier darf, hier muss man sich auf Nebenschauplätze konzentrieren, um wach zu bleiben. Also 90 Minuten lang Undercutfrisuren vergleichen, verbotene Farbkombinationen auf Fußballschuhen ausmachen, sehen, wo Löw seine Hände hat und den Platz im Tattoo-Häufigkeits-Ranking ermitteln. Selbst hier landet die Partie Polen-Deutschland auf einem der hinteren Plätze. Immerhin konnte ich meinem Mann den Unterschied zwischen gelungenem Bartwuchs (Hummels) und seltsamer Backenflaumbehaarung (Blaszcykowski, Hector) verständlich machen. Wer weiß, zu was das noch mal gut ist.
Dazwischen eigentlich nur Boateng als Baum. Der nicht nur weiß, wann er rennen muss, sondern steht, wenn gestoppt werden muss und fällt, wenn eine Stolperfalle ansteht. Vertikal wie horizontal eine sichere Bank. Reicht aber nicht. Weder mir, noch ihm, wie sein Kommentar nach dem Spiel verrät. Hat eigentlich schon mal jemand Boateng-O-Töne zu einem Rap montiert? Wäre vielleicht witziger als die Nationalhymne zum Mitsingen, das Gewummer von David Guetta oder Mark Fosters "Wir sind groß". Das war nicht groß. Im Stade de France ist nichts passiert. Zum Glück. Aber leider auch im Spiel.
Martina Kalweit
Dazwischen eigentlich nur Boateng als Baum. Der nicht nur weiß, wann er rennen muss, sondern steht, wenn gestoppt werden muss und fällt, wenn eine Stolperfalle ansteht. Vertikal wie horizontal eine sichere Bank. Reicht aber nicht. Weder mir, noch ihm, wie sein Kommentar nach dem Spiel verrät. Hat eigentlich schon mal jemand Boateng-O-Töne zu einem Rap montiert? Wäre vielleicht witziger als die Nationalhymne zum Mitsingen, das Gewummer von David Guetta oder Mark Fosters "Wir sind groß". Das war nicht groß. Im Stade de France ist nichts passiert. Zum Glück. Aber leider auch im Spiel.
Martina Kalweit