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Der WM-Blog

TV der Strapazen

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ARD

Drei Männer im Sand: Asamaoh, Odonkor und ARD-Großmann zittern um unser WM-Team in der neuen Welt. Weil es kalt ist.

TV der Strapazen

Es gibt Ideen, die sind nicht gut. Zum Bespiel ist es keine gute Idee gewesen, damals 2012, die Fußball-EM aus Polen und der Ukraine vom deutschen Ostseestrand aus zu moderieren. Auf der ZDF-Seebühne in Usedom kühlte das Verhältnis von Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn zusehends ab. Die ARD hätte also gewarnt sein können. Stattdessen setzte sie noch einen drauf.

Für das "Morgenmagazin" hat sich ein kleines Team an der holsteinischen Ostsee einquartiert, um täglich live die WM-Spiele des Vortags Revue passieren zu lassen. Warum nur? Der Ort hat so gar nichts gemein mit dem WM-Gastgeberland, nicht die Hitze, nicht den Samba, nicht den Fußball. Außer - Vorsicht, Falle! - den Namen. Brasilien. Der Ort ihrer Sehnsucht ist ein Teil von Schönberg im Landkreis Plön, in dem es Moderator Peter Großmann, Ex-Kicker Gerald Asamoah und Fußballexperte Arnd Zeigler kalt erwischt hat. Im nassen Sand präsentiert Zeigler, dick eingepackt, seine Presseschau aus einer Bretterbude mit Strohdach, das am zweiten Tag trotz Nieselregen Feuer fing. Es handelt sich wahrscheinlich um Brandstiftung. Sollte Zeigler selber gezündelt haben?

Zur Einstimmung auf das Spiel der deutschen Mannschaft gegen Ghana unterhielt sich Gerald Asamoah im Liegestuhl mit David Odonkor, der 2006 beim Sommermärchen die Flanke ... ach, Sie wissen schon. Wir geben das Gespräch hier im O-Ton wieder, um einmal die ganze Strapazen dieser Weltmeisterschaft zu dokumentieren.

Asamaoh: David, weißt du noch, vor Jahren in Deutschland, WM, wie das Wetter war, und guck mal wo wir jetzt sind in Brasilien...

Odonkor: Ja, das Wetter war sehr schön, heute regnet es leider, aber kann man nichts machen.

Asamoah: Aber was hälste von der deutschen Nationalmannschaft, hat sich vieles verändert?

Odonkor: Es hat sich schon einiges geändert, wir haben eine junge Mannschaft bekommen, natürlich, zwei Sechser hatten wir Frings da, Ballack... Gerald Asamoah.

Asamoah: So ist das, das wollte ich hören.

Odonkor: Natürlich hat sich die Mannschaft verjüngert, und es sind viele Talente dazu gestoßen.

Asamoah: Ja, so ist das dann. Die Zeiten ändern ja, aber die Jungs machen das ja sehr, sehr gut, muss man sagen.

Odonkor: Ja, die Jungs spielen guten Fußball, schnellen Fußball, und ich denke, dass wir noch viel Erfolg haben mit der Mannschaft.

Asamoah: Ja, so ist das, mal gucken, was passiert, hoffentlich, Weltmeister springt heraus, mal sehen, ne.

Großmann (kommt dazu): Ja, wollen mal sehen, die beiden Experten, ein schönes Bild, wie ich finde, dass die beiden Veteranen quasi über ihre Zeit damals reden, sehr schön. Jetzt noch ein Tipp von euch. Falls Hummels ausfallen sollte, was ist dann die Alternative?

Odonkor: Ich denke Mustafi, weil Ginter ist noch viel zu jung dafür, und Mustafi macht seine Sache, seine Arbeit sehr gut.

Großmann: Und du würdest Großkreutz nicht aufstellen, oder?

Asamoah: Ja, wir sind eine Nation, deshalb halten wir zusammen, vergessen wir die Farben. Es könnte auch sein, dass der Lahm auf links geht, und Schweinsteiger reinkommt. Es könnte alles passieren.

Großmann: Alles kann passieren, selbst dass hier einmal die Sonne rauskommt.

Asamoah: Hoffen wir es doch.

Großmann: Dass sie es vielleicht noch heute schafft. Aber ich denke, das sieht nicht so aus. Nee.

Odonkoor: Nee.

Großmann: Danke und zurück nach Köln.

Helmut Monkenbusch