Nach "Tod eines Mädchens" (2015) und "Die verschwundene Familie" (2019) sind Heino Ferch und Barbara Auer ein drittes Mal als Ermittler Simon Kessler und Hella Christensen im fiktiven norddeutschen Ort Nordholm (gedoubelt vom Ostseestädtchen Lütjenburg) im Einsatz.
Beim ZDF-Fernsehfilm der Woche "Das Mädchen am Strand" ist Kessler allerdings zunächst überrascht, Christensen am Tatort zu sehen, denn seine Kollegin hat mittlerweile den Dienst quittiert. Doch der Fall ist für sie ein ganz persönlicher, wie auch der grantelnde Kommissar bald bemerkt.
Mord an einer Abiturientin
Nach der offiziellen Abi-Feier mit den Eltern auf einem Schiff machen die Jungen am Nordholmer Strand die Nacht zum Tag. Am nächsten Morgen ist Jule Reinhardt (in Rückblenden Tijan Marei), eine der Schülerinnen, verschwunden und wird wenig später tot aufgefunden – ermordet.
Simon Kessler von der Hamburger Mordkommission taucht unangemeldet auf und übernimmt den Fall, denn auch in der Hansestadt gibt es ein totes Mädchen. Beide Opfer kannten sich. Motive gibt es in Nordholm genug und kaum einer hat ein überzeugendes Alibi: die Mutter nicht, ebensoweinig die Mitschüler, der Lehrer, der die Aufsicht führte, der ehemalige Arbeitgeber von Jules Mutter. Kesslers Ex-Kollegin Hella Christensen ermittelt erst einmal auf eigene Faust. Sie fürchtet, dass ihr Sohn Sven (Nick Julius Schuck) in den Mord involviert sein könnte. Er hat Jules Leiche gefunden und kannte sie…
Eine Serienstruktur mit horizontalen Erzählsträngen als Zweiteiler zu erzählen, das gibt es selten im TV. Hier funktioniert es bestens: ein starker, wendungsreicher, eigenständiger Krimiplot, weitererzählte Konflikte (wie Hellas laufende Scheidung mit Rainer Bock als Noch-Ehemann), eine See und Küste klug einbeziehende Inszenierung.
"Das Mädchen am Strand" am 6.1. und 8.1. jeweils um 20.15 im ZDF.