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Christoph Waltz über "Der Gott des Gemetzels"

"Ein Ausnahmevergnügen!"

Mit einem absoluten Starensemble gelingt Roman Polanski eine grandiose Adaption des weltweit erfolgreichen Theaterstücks von Yasmina Reza: "Der Gott des Gemetzels ab 24.11. im Kino, Christoph Waltz jetzt schon im Interview:

Freitagabend, 18 Uhr, das Telefon klingelt. Christoph Waltz ruft aus Los Angeles an, bei ihm ist es 9 Uhr morgens. Beim Training für den nächsten Tarantino-Film hat sich der Oscar-Preisträger verletzt; der Dreh für "Django Unchained" wurde verschoben, ist aber nicht gefährdet.

TV SPIELFILM: Hätten Sie das Stück auch gern im Theater gespielt?

CHRISTOPH WALTZ
Ja, aber ich finde Polanskis Filmversion tatsächlich lustiger. Das Originalstück will nicht nur Komödie sein, und mir stößt immer auf, wenn Dinge gegen die eigene Stärke arbeiten.

Welche Stärken brachte Roman Polanski mit?

CHRISTOPH WALTZ
Er ist ein Perfektionist. Wie ein Scharfschütze nimmt er etwas ins Visier, und wenn er geschossen hat, trifft er auch.
Haben Sie das Stück auch komplett durchgespielt?

CHRISTOPH WALTZ
Ja, wir haben es als Theaterstück geprobt, gedreht wurde es wie ein Film, allerdings in chronologischer Folge.

Wie war diese Erfahrung?

CHRISTOPH WALTZ
Von der ersten bis zur letzten Minute ein Ausnahmevergnügen. Wenn ich für den Rest meiner Karriere jedes Jahr so einen Film machen dürfte, wäre ich glücklich.
Foto: ABC/A.M.P.A.S., Kleiner Mann ganz stolz: Christoph Waltz präsentiert 2010 seinen Oscar, den er für Tarantinos "Inglourious Basterds" bekommen hat
Was, wenn es mit dem Oscar nicht geklappt hätte?

CHRISTOPH WALTZ
Keine Ahnung. (lacht) Ich genieße es, darüber nicht nachdenken zu müssen.

Heißt das, Sie sind für den deutschen Film endgültig verloren?

CHRISTOPH WALTZ
Überhaupt nicht! Aber ich bin immer da, wo das ist, was mich am meisten interessiert, und das ist im Moment hier.

Was interessiert Sie denn zum Beispiel nicht?

CHRISTOPH WALTZ
3D. Das ist was fürs Oktoberfest, und da hat es auch seinen Platz. "Avatar" war genug für die nächsten 20 Jahre.

Interview: Volker Bleeck