Nicht mal mehr ein Monat bleibt bis zum Start der Fußball-EM in Frankreich. Bei solch heißen Fußballwochen im Sommer galt bislang immer ein Motto: Reine Männersache. Bis auf Katrin Müller-Hohenstein, die vom Camp der Nationalmannschaft berichtete, waren Frauen-Gesichter Mangelware. Frauenstimmen erst recht. Nach dem Spiel Interviews führen und moderieren? Okay. Aber während der Live-Übertragungen kommentieren? Absolute Männerdomäne.
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Das ZDF zieht unter dieses langjährige Kapitel nun den Schlussstrich. Für die Europameisterschaft in Frankreich wird die 52-Jährige Claudia Neumann als erste Frau Männerspiele in dieser Größenordnung kommentieren. "Die Nominierung hat sie sich verdient", sagt ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz.
Warum? Wir nennen Dir vier Gründe.
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Das ZDF zieht unter dieses langjährige Kapitel nun den Schlussstrich. Für die Europameisterschaft in Frankreich wird die 52-Jährige Claudia Neumann als erste Frau Männerspiele in dieser Größenordnung kommentieren. "Die Nominierung hat sie sich verdient", sagt ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz.
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Sie hat bewiesen, dass sie es kann
Dass Neumann das Zeug zur Kommentatorin hat, hat sie längst bewiesen. Ihre Stimme kennen die Fußballfans aus Länderspiel-Zusammenfassungen und Übertragungen der großen Frauenfußball-Turniere. Dort machte sie immer eine anständige Figur und sich mit eloquent informativen Kommentaren einen guten Namen.
Gibt auch mal schlagkräftig Kontra
Richtig bekannt wurde Neumann, als sie den damals unverschämt auftretenden Jürgen Klopp einfach stehen ließ. Die Auseinandersetzung mit dem ehemaligen BVB-Trainer brachte ihr im März 2014 besondere Aufmerksamkeit ein, weil der emotionale Ex-Bundesligatrainer die Moderatorin mit schlechter Laune nach einer Niederlage gegen Gladbach unverschämt anblaffte, sie verhalte sich "wie im Urlaub hier". Sie reagierte eiskalt und brach kurzerhand das Interview ab.
Ihre Reaktion hatte Humor: "Urlaub in Dortmund? Darauf muss man erst einmal kommen!" Tatsächlich entschuldigte sich der Dortmund-Coach einen Tag später bei ihr.
Ihre Reaktion hatte Humor: "Urlaub in Dortmund? Darauf muss man erst einmal kommen!" Tatsächlich entschuldigte sich der Dortmund-Coach einen Tag später bei ihr.
Sie nimmt das Business nicht zu bierernst
Wie sie anschließend mit dem kurzzeitigen Hype umging, war bemerkenswert und kam nicht nur bei Jürgen Klopp gut an. "Zwischen uns war alles schnell wieder in Ordnung", sagte sie später. "Er war eben extrem aufgebracht. Aber beim Fußball wird nicht die Weltpolitik entschieden, da geht es nicht um Hungersnöte, das ist alles nicht so dramatisch. Wer das nicht aushält, ist dort falsch. Fußball ist halt nicht Eiskunstlauf."
Solch einen Charakter braucht man als eine starke Frau in der Welt der Männer.
Solch einen Charakter braucht man als eine starke Frau in der Welt der Männer.
Von der Pike auf fußballbegeistert
Schon als kleines Mädchen war Fußball für sie eine Faszination, erzählte Claudia Neumann mal in einem Interview. Ihr letztes Kleid habe sie "bei der Kommunion" getragen.
Als Praktikantin fing sie Anfang der Neunziger Jahre in der RTL-Sportredaktion an. Eine Frau im Sportressort? Krasser Seltenheitswert. Bald landete Neumann in Mainz beim "Aktuellen Sportstudio". Dort sträubte sie sich noch, Frauenfußball zu kommentieren. Schließlich fand sie die weibliche Variante deutlich unattraktiver als den Männersport.
Doch im Juni 2011 bei der Frauen-WM in Deutschland war es dann trotzdem so weit: Als erste Frau überhaupt kommentiere Neumann ein Fußballspiel live im deutschen Fernsehen. Auch wenn sie vielleicht nicht jeder mochte, ihre Einstellung zur Kritik von Außen ist gesund und richtig: "Jeder darf seine Meinung haben. Ich möchte nicht Everybody's Darling sein, ich mag ja auch nicht jeden."
Als Praktikantin fing sie Anfang der Neunziger Jahre in der RTL-Sportredaktion an. Eine Frau im Sportressort? Krasser Seltenheitswert. Bald landete Neumann in Mainz beim "Aktuellen Sportstudio". Dort sträubte sie sich noch, Frauenfußball zu kommentieren. Schließlich fand sie die weibliche Variante deutlich unattraktiver als den Männersport.
Doch im Juni 2011 bei der Frauen-WM in Deutschland war es dann trotzdem so weit: Als erste Frau überhaupt kommentiere Neumann ein Fußballspiel live im deutschen Fernsehen. Auch wenn sie vielleicht nicht jeder mochte, ihre Einstellung zur Kritik von Außen ist gesund und richtig: "Jeder darf seine Meinung haben. Ich möchte nicht Everybody's Darling sein, ich mag ja auch nicht jeden."