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Winterspiele 2018

München nimmt Kurs auf Olympia

München, Annecy (Frankreich) oder Pyeongchang (Südkorea)? Der Dreikampf um die Olympischen Winterspiele 2018 geht auf die Zielgerade. Und Bayerns Landeshauptstadt hat derzeit nicht die schlechtesten Karten.

Gaudi-Rennen gab es schon häufiger auf dem Olympiaberg in München. Doch am 2. Januar 2011 wird es ernst: Die Welt­elite der Damen und Herren reist für einen Parallelslalom-Wettbewerb an und kämpft erstmals bei einem City-Event um Weltcuppunkte (ca. 16.30 Uhr, ARD). Nicht die einzige Besonderheit der Veranstaltung: Für München - sowie die Konkurrenten Pyeongchang (Süd­korea) und Annecy (Frankreich) - ist der Januar ein ganz entscheidender Monat für die Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018.

500 Seiten für das erhoffte Jawort
München ist bereit für die Spiele - diese Botschaft soll der spektakuläre Wettkampf in alle Welt senden. Vor allem aber ans Interna­tionale Olympische Komitee (IOC), denn schon am 11. Januar übergibt die örtliche Bewerbungsgesellschaft das sogenannte "Bid Book" an die Herren der Ringe, ein rund 500 Seiten umfassendes Dokument, das alle relevanten Aspekte von den Sportstätten bis zum Sicherheitskonzept abhandeln muss.

Während das französiche Annecy als Underdog gehandelt wird, gilt Pyeongchang unter Insidern als Favorit. Doch Münchens Chancen steigen: Dem IOC dürfte nicht entgangen sein, dass die Südkoreaner, die sich bereits zum dritten Mal um die Spiele bemühen, in diesem Jahr enorme Probleme hatten, ihren neuen Formel-1-Kurs rechtzeitig fertigzustellen. "Wir sind auf einem guten Weg", sagte Slalom-Ass Felix Neureuther kürzlich auf einem PR-Termin für die Welt­cupveranstaltung in der bayerischen Landeshauptstadt. Der Parallelslalom in München sei "der erste Schritt in Richtung Olympia 2018, die Ski-WM im Februar in Garmisch-Partenkirchen der letzte."

Dabei sein ist alles...
Neureuthers Heimatort ist neben München die wichtigste Säule der Bewerbung: Hier sollen 2018 die Schneewettbewerbe stattfinden. Ob die 33-Millionen-Euro-Kandidatur bis zum Tag der Entscheidung (6. Juli 2011) auch die olympischen Gralshüter überzeugt? Abwarten. Dass Funktionäre für Überraschungen gut sind, haben gerade erst die FIFA-Kollegen mit den WM-Vergaben nach Russland und Katar bewiesen.

Frank Steinberg