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TV-Kritik

Stars & Stories (Sat.1, Sonntag, 22.15 Uhr)

pocher

Altbackene Storys aus dem Archiv: Sat.1 bringt nichts Neues an die Boulevard-Front

"Exklusiv", "nah dran", "Zeit auch für die deutsche Prominenz": Optimistisch jubelte Sat.1 für sein neues Magazin über die Schönen und Reichen. Nach Ansicht der ersten Folge muss ich sagen: Das Format wurde auch hier mal wieder nicht neu erfunden. Im Gegenteil.

Aufmacher der Woche war natürlich die geschickt lancierte Meldung über die neue Liebe zwischen Oliver Pocher und Sandy Meyer-Wölden. Dieses Interview mit der Blondine über ihre Liebesnöte mag exklusiv gewesen sein, brachte aber wenig Neues, dafür die Gelegenheit für Bilder vom Set für die neue Sat.1-Show von Oliver Pocher, die - Überraschung - am nächsten Samstag startet.
Victoria Beckham inflationär
Auch ansonsten folgte "Stars & Stories" den ausgetretenen Pfaden des Boulevards, auf dem bekanntlich nur die Bilder die Geschichten machen: Die Top 5 der "Stars im Bikini" bestanden aus bekannten Paparazzi-Aufnahmen, die Sat.1-Expertin Sibylle Weischenberg wenig inspiriert kommentierte. Ich lasse mal unter den Tisch fallen, dass die ach so schockierende Liaison zwischen der englischen Schauspielerin Sienna Miller und dem US-Erben Balthasar Getty, die es immerhin auf Platz 1 schaffte, schon im letzten Jahr stattfand. Die Redaktion tat es auch. Überhaupt fiel der wohl nicht viel ein: Story für Story, VIP-News für VIP-News wurden zum Teil uralte Archivbilder recycelt. Ehrlich: Selten in den letzten Monaten habe ich B-Promi Victoria Beckham so häufig in nur einer halben Stunde gesehen.

Was blieb noch? Wenig. Verena Wriedt war als Textableserin fehlbesetzt: Sie jodelte wie Sonya Kraus, wirkte aber wie Charlotte Engelhardt, wäre diese zehn Jahre älter.

Diese Sendung kann man getrost verpassen. Halt eine billig gemachte halbe Stunde TV-Programm.

Heike Barnitzke