DER HOTELINSPEKTOR (RTL, Sonntag, 19.05 Uhr)
Wer nach Büsum kommt, sollte in Sachen Inneneinrichtungen von Hotels und Ferienwohnungen nicht allzu empfindlich sein. Schließlich lebt dieser Ferienort an der Nordsee in erster Linie von Senioren, Kurgästen und preisbewussten Familien. Die haben zuweilen einen anderen Geschmack als Tine Wittler.
Das galt bisher auch für das Hotel "Tum Stüürmann", was ich mir wegen des günstigen Preises von 38 Euro pro Einzelzimmer die Nacht im Internet gebucht hatte. Mich begrüßte dort an der Theke des zugehörigen Restaurants ein junger Mann mit Piercings in Augenbraue und Mund, der so gar nicht in das spießige Interieur passten wollte. Die Zimmer waren frisch renoviert und nahezu pervers sauber. Sogar das Bett wurde jeden Morgen gemacht, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Zum Frühstück gesellten sich zum faden Billigst-Scheibenkäse und -Wurst ein wenig Obst, Gurken und Tomaten. Und an der Wand des Gastraums hing eine Autogrammkarte vom RTL-Hotelinspektor Heinz Horrmann, dem Obermäkler aus der Kocharena, der so gar nicht in dieses Ambiente von Helbing-Kümmel, Seniorentellern und aufgewärmten Bratkartoffeln passen wollte.
Aber ich hatte Glück. "Tum Stüürmann" war gerade von dem grantligen Grandseigneur der Hoteltesterzunft heimgesucht und niedergemacht worden. Eine Woche nach meinen Übernachtungen hat er seinen Zweitbesuch abgestattet, bei dem alles prima gewesen ist, wie man sich gestern Abend überzeugen konnte. Es war natürlich die übliche Erziehungsdoku-Soap. Experte trifft auf ein kriselndes Objekt (Haus, Familie, Kinder, Restaurant etc) und findet dort das blanke Entsetzen vor, was noch bis zur Grenze des Unerträglichen zugespitzt wird. Der TV-Retter nimmt sich die Verantwortlichen zur Brust, präsentiert sie alle redlich, aber vom Schicksal gebeutelt. Dann gibt es ein paar Tipps und die Geschäfte gehen ab wie Schmidts Katze.
Für den 28-jährigen Dirk Wittig, der das Hotel von seinem kürzlich verstorbenen Vater übernommen hat, war die Sendung in erster Linie prima Werbung für "Tum Stüürmann" und wenn er künftig dafür sorgt, dass das dreckige Geschirr im Frühstücksraum schneller abgeräumt wird, komme auch ich gerne wieder.
Kai Rehländer
Das galt bisher auch für das Hotel "Tum Stüürmann", was ich mir wegen des günstigen Preises von 38 Euro pro Einzelzimmer die Nacht im Internet gebucht hatte. Mich begrüßte dort an der Theke des zugehörigen Restaurants ein junger Mann mit Piercings in Augenbraue und Mund, der so gar nicht in das spießige Interieur passten wollte. Die Zimmer waren frisch renoviert und nahezu pervers sauber. Sogar das Bett wurde jeden Morgen gemacht, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Zum Frühstück gesellten sich zum faden Billigst-Scheibenkäse und -Wurst ein wenig Obst, Gurken und Tomaten. Und an der Wand des Gastraums hing eine Autogrammkarte vom RTL-Hotelinspektor Heinz Horrmann, dem Obermäkler aus der Kocharena, der so gar nicht in dieses Ambiente von Helbing-Kümmel, Seniorentellern und aufgewärmten Bratkartoffeln passen wollte.
Aber ich hatte Glück. "Tum Stüürmann" war gerade von dem grantligen Grandseigneur der Hoteltesterzunft heimgesucht und niedergemacht worden. Eine Woche nach meinen Übernachtungen hat er seinen Zweitbesuch abgestattet, bei dem alles prima gewesen ist, wie man sich gestern Abend überzeugen konnte. Es war natürlich die übliche Erziehungsdoku-Soap. Experte trifft auf ein kriselndes Objekt (Haus, Familie, Kinder, Restaurant etc) und findet dort das blanke Entsetzen vor, was noch bis zur Grenze des Unerträglichen zugespitzt wird. Der TV-Retter nimmt sich die Verantwortlichen zur Brust, präsentiert sie alle redlich, aber vom Schicksal gebeutelt. Dann gibt es ein paar Tipps und die Geschäfte gehen ab wie Schmidts Katze.
Für den 28-jährigen Dirk Wittig, der das Hotel von seinem kürzlich verstorbenen Vater übernommen hat, war die Sendung in erster Linie prima Werbung für "Tum Stüürmann" und wenn er künftig dafür sorgt, dass das dreckige Geschirr im Frühstücksraum schneller abgeräumt wird, komme auch ich gerne wieder.
Kai Rehländer