.

TV-Kritik

Öde Einöde

kapitaen

Wenig packend: Robert Atzorn tuckert durchs Eismeer

DER KAPITÄN - PACKEIS (ZDF, Montag, 20.15 Uhr)
Die Zutaten waren exquisit: Ein Schiff im Südpolarmeer, auf das fiese Bösewichter an Bord geholt werden. Dazu kommt noch ein schurkischer Schiffskoch, ein zwielichtiger Wissenschaftler, die skrupellose Ausbeutung der Natur, echte Idealisten, ein bärbeißiger Robert Atzorn als Kapitän, eine grandiose Natur in Patagonien und - Deutschlandpremiere - erstmals fiktionale Dreharbeiten in der Antarktis. Das hört sich nach großem Abenteuer vor einer imposanten und unheimlichen Kulisse an.
Leider konnten die neue Folge von "Der Kapitän" diese Erwatungen nicht erfüllen. Zwar agierten alle Schauspieler recht glaubhaft vor der Kamera, aber die Story wurde ziemlich unpackend inszeniert. Für einen nervenaufreibenden Thriller war dieser Film zu schwatzhaft. Immer konnte sich Superman Kapitän Harmsen die nötigen Informationen herantelefonieren, meistens von Deutschen, die Karl-May-gleich gerne die Guten in der Fremde gaben (okay, Böses kam auch aus unserem Lande). So wurde es nichts aus einem prima Kammerspiel zur See, wozu die Konstellation unterwandere Schiffsbesatzung und Bösewichte an Bord eigentlich eingeladen hätten. Das klappte übrigens unlängst bei der Siegfried Lenz-Verfilmung "Das Feuerschiff" mit Jan Fedder und Axel Milberg vorzüglich.
Der Pott von Kapitän Harmsen tuckerte ein wneig durch die unwirtliche Gegend. Man sah Kneipenschlägereien in Süd-Argentinien und ein wenig feuerländische Einöde. Warum das ganze nun an Originalschauplätzen gedreht werden musste, war leider nicht offensichtlich.





Kai Rehländer