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TV-Kritik

Ist Amerika noch zu retten?

In der "Wisteria Lane" wurde mal wieder eindrucksvoll demonstriert, wie es mit den amerikanischen Werten wirklich bestellt ist.

DESPERATE HOUSEWIVES (RTL, Mittwoch, 20.15 Uhr)
Während in den USA auf den meisten Sendern ein halbstündiger Obama-Werbespot lief, wurde in der "Wisteria Lane" mal wieder eindrucksvoll demonstriert, wie es mit den amerikanischen Werten wirklich bestellt ist. Ein Stiefvater beteiligt sich daran, einen Mord zu vertuschen, während seine noch Anvertraute mit dem Neffen von Susan Mayer in die Kiste steigt.

Da war natürlich diese tiefverankerte Religiosität, die fast die gesamte Straße bis auf die Scavos jeden Sonntagmorgen in irgendein Gotteshaus strömen lässt. Wobei die von Schicksalsschlägen wie Krebs oder dem Tornado besonders heimgesuchte Lynette Scavo einfach mal dem lieben Gott ein paar Fragen stellt, was Bree Hodge - eine heimliche Schwester von Sarah Palin - erst despektierlich findet, später als karrierefördernd im Frauenverband der Presbyterianer.
Die verschiedenen Beziehungskonstellationen sind nach wie vor klasse in dieser Serie. Und die überraschenden Wendungen machen einen besonderen Reiz aus. Da liebt Gabi auf einmal ihren Carlos, obwohl dieser arm wie eine Kirchenmaus und dazu noch blind ist. Wenn das keine Hoffnung für das Land bedeutet.

Kai Rehländer