ALS ARBEITERJUNGS FUSSBALLPROFIS WURDEN (ARD, Freitag, 20.15 Uhr)
Die beste Vorbereitung auf den vorletzten Teil des spannendsten Bundesligafinales dieses Jahrtausends war diese Reportage im WDR. Denn hier wurde in alten Zeiten geschwelgt, als noch nicht irgendwelche Wohlstandsjünglinge aus der Nutella-Werbung One-Touch-Systemfußball spielten, sondern noch echte Arbeiterjungs Ball und Gegner kickten.
Beteiligte wie Georg "Schorsch" Volkert, Hermann Gerland, Manni Burgsmüller oder Josef Piontek berichteten über die Umstände, wie im Ruhrgebiet der 60er Jahre die ersten jungen Männer Fußballprofis geworden sind. Die Zeiten waren durch den Aufbau des Landes und durch Kampf geprägt, dementsprechend ging es auch beim Training von Max Merkel. Hennes Weisweiler und anderen heute legendären Trainern zu. Die Verbesserung der Schnellkraft durch gymnastische Übungen war nicht die Erfindung von Jürgen Klinsmann und seinen amerikanischen Spezialisten. Zirkeltraining bis zur Kotzgrenze machte schon Spieler wie Berti Vogts in den 60er Jahren zu grätschwütigen Terriern. Auch Quälix Magaths berüchtigten Fitnesshügel gab es damals schon: Es handelte sich um echte Berge, die Max Merkel seine Nürnberger Spieler hat hochrennen lassen.
Das Ende des Kadavergehorsams gegenüber den Fußballlehren kam in den 70er Jahren, als sich die gesellschaftliche Veränderung auf dem Fußballplatz durch Spieler wie Günter Netzer manifestierte. Wie werden wohl die Nutella-Boys unserer Tage von der Nachwelt gesehen?
Kai Rehländer
Beteiligte wie Georg "Schorsch" Volkert, Hermann Gerland, Manni Burgsmüller oder Josef Piontek berichteten über die Umstände, wie im Ruhrgebiet der 60er Jahre die ersten jungen Männer Fußballprofis geworden sind. Die Zeiten waren durch den Aufbau des Landes und durch Kampf geprägt, dementsprechend ging es auch beim Training von Max Merkel. Hennes Weisweiler und anderen heute legendären Trainern zu. Die Verbesserung der Schnellkraft durch gymnastische Übungen war nicht die Erfindung von Jürgen Klinsmann und seinen amerikanischen Spezialisten. Zirkeltraining bis zur Kotzgrenze machte schon Spieler wie Berti Vogts in den 60er Jahren zu grätschwütigen Terriern. Auch Quälix Magaths berüchtigten Fitnesshügel gab es damals schon: Es handelte sich um echte Berge, die Max Merkel seine Nürnberger Spieler hat hochrennen lassen.
Das Ende des Kadavergehorsams gegenüber den Fußballlehren kam in den 70er Jahren, als sich die gesellschaftliche Veränderung auf dem Fußballplatz durch Spieler wie Günter Netzer manifestierte. Wie werden wohl die Nutella-Boys unserer Tage von der Nachwelt gesehen?
Kai Rehländer