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TV-Kritik

Einfach unerträglich

dirkbach

Die Sat.1-Sketch-Show "Einfach Bach" floppte bei Zuschauern und Kritikern

EINFACH BACH (Sat.1, Freitag, 21.15 Uhr)
Dirk Bach ist aus einem Haushalt, in dem ein Vierjähriger wohnt, nicht mehr wegzudenken. Am Computer quickt seine Stimme bei der höchst vergnüglichen Zeichentrickserie "Tom und das Erdbeermarmeladenbrot mit Honig", wo es um einen gewissen Tom geht, seinem Freund den Müller, die Erdbeermaus und Bienen. Als Captain Sharky, mittlerweile eine Schreckensgestalt aus der Merchandising-Hölle, sorgt er für den Berufswunsch Pirat beim Vierjährigen, was angesichts der aktuellen Nachrichtenlage dem sonstigen familiären Umfeld nur schwer zu vermitteln ist.

Es ist schade, dass seine Sketch-Show so spät am Abend läuft. Die Zielgruppe, die das Erwähnen von Wörtern wie Pieschi und Kacka als grandiosen Humor empfindet, schläft da meistens schon - wenn die Eltern Glück haben. Für durchschnittlich empfindende Erwachsene ist "Einfach Bach" einfach unerträglich. Warum hat der kölsche Knuddel seine Dschungelcamp-Gagschreiber nicht mitgenommen? Bei diesem RTL-Format gelang ihm so mancher boshafte Scherz, bei seiner eigenen Sat.1-Sendung waren alle Sketche Rohrkrepierer.

So etwas geht nicht einmal als Karnevalshumor durch, was die Zuschauer auch sogleich honorierten: Gerade einmal 1,06 Millionen Zuschauer bedeuteten schlappe 3,6 Prozent Marktanteil.

Kai Rehländer