DAS GROSSE KIPP-ROLL-FALL-SPEKTAKEL (ProSieben, Samstag, 20.15)
Es sollte eine Show der Superlative werden, es wurde ein Festival der Superpannen. ProSieben war mit dem "Großen Kipp-Roll-Fall-Spektakel" angetreten, den Weltrekord in Sachen Kettenreaktion zu brechen. In einer Art Mega-Dominospiel versuchten zehn Teams auf einer Gesamtstrecke von 33 Kilometern 120 Minuten lang eine ununterbrochene Kettenreaktion ablaufen zu lassen. Bälle, Bierflaschen und sogar eine Boeing sollten fallen, rollen oder kippen und spektakulär einen neuen Rekord aufstellen. Rekordverdächtig war indes nur die Zahl der Pannen und Peinlichkeiten, die sich Kandidaten und Sender leisteten.
Zu verschmerzen wäre noch gewesen, dass sich viele der aufgestellten Flaschen, Reifen, Steine oder Kleiderständer schlicht weigerten, wie geplant umzufallen oder ins Rollen zu kommen. Schon nach wenigen Sekunden stoppte das Spiel das erste Mal, im weiteren Verlauf der Show musste die Kettenreaktion praktisch im Minutentakt immer wieder von Hand angeschoben werden. Einzelne Streckenabschnitte gerieten zur Geduldsprobe, weil ewig nichts passierte und Materialien wie Sand oder Wasser ein Eigenleben in Zeitlupe führten. Angeblich hatte bei den Proben alles "tadellos" geklappt, möglicherweise verfügen die beteiligten Krankenschwestern, Cheerleader oder Eisenbahn-Freunde doch nicht über das nötige Knowhow, um einen funktionierenden Domino-Parcours aufzubauen.
Was aber weitaus verheerender wirkte als die teils frustrierenden Bemühungen der Teams: die chaotische Präsentation des Rekord-Rummels. ProSieben bot statt einer spannenden Show ein verwirrendes Durcheinander von hektischem Livebericht, quasseligen Interviews, nichtssagenden Einspielfilmchen. Ohne Dramaturgie und offensichtlich auch weitgehend ohne Regie. Mal schwenkte die Kamera dahin, wo garantiert nichts passierte, mal verpassten Kommentator oder Außenreporter ihren Einsatz, mal fielen Bild und Ton gleich ganz aus, meistens wussten weder Macher noch Zuschauer, was gerade auf dem großen Außengelände oder in einer der Hallen ablief. Das im Dutzend herangekarrte ProSieben-Promi-Personal von Sonya Kraus über Oli P. bis zu Giulia Siegel konnte daran auch nichts mehr retten.
So verströmte die Show den Charme einer Heimwerkermesse auf dem Parkplatz des nächstgelegenen Baumarkts. Das unfassbar langweilige "Spektakel" dauerte auch noch knapp vier Stunden - statt der geplanten zweieinhalb. Dennoch wurde der Kettenreaktions-Weltrekord um Längen verfehlt. Dazu hätten ganze 29 Minuten gereicht.
Thomas Meins
Zu verschmerzen wäre noch gewesen, dass sich viele der aufgestellten Flaschen, Reifen, Steine oder Kleiderständer schlicht weigerten, wie geplant umzufallen oder ins Rollen zu kommen. Schon nach wenigen Sekunden stoppte das Spiel das erste Mal, im weiteren Verlauf der Show musste die Kettenreaktion praktisch im Minutentakt immer wieder von Hand angeschoben werden. Einzelne Streckenabschnitte gerieten zur Geduldsprobe, weil ewig nichts passierte und Materialien wie Sand oder Wasser ein Eigenleben in Zeitlupe führten. Angeblich hatte bei den Proben alles "tadellos" geklappt, möglicherweise verfügen die beteiligten Krankenschwestern, Cheerleader oder Eisenbahn-Freunde doch nicht über das nötige Knowhow, um einen funktionierenden Domino-Parcours aufzubauen.
Was aber weitaus verheerender wirkte als die teils frustrierenden Bemühungen der Teams: die chaotische Präsentation des Rekord-Rummels. ProSieben bot statt einer spannenden Show ein verwirrendes Durcheinander von hektischem Livebericht, quasseligen Interviews, nichtssagenden Einspielfilmchen. Ohne Dramaturgie und offensichtlich auch weitgehend ohne Regie. Mal schwenkte die Kamera dahin, wo garantiert nichts passierte, mal verpassten Kommentator oder Außenreporter ihren Einsatz, mal fielen Bild und Ton gleich ganz aus, meistens wussten weder Macher noch Zuschauer, was gerade auf dem großen Außengelände oder in einer der Hallen ablief. Das im Dutzend herangekarrte ProSieben-Promi-Personal von Sonya Kraus über Oli P. bis zu Giulia Siegel konnte daran auch nichts mehr retten.
So verströmte die Show den Charme einer Heimwerkermesse auf dem Parkplatz des nächstgelegenen Baumarkts. Das unfassbar langweilige "Spektakel" dauerte auch noch knapp vier Stunden - statt der geplanten zweieinhalb. Dennoch wurde der Kettenreaktions-Weltrekord um Längen verfehlt. Dazu hätten ganze 29 Minuten gereicht.
Thomas Meins