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TV-Kritik

Die Dreitage-Woche der Kochprofis

Im Grunde ein mediales Fertiggericht, aber dennoch apettitlich.

DIE KOCHPROFIS (RTL2, Montag, 20.15 Uhr)
Der ganze Quoten-Hype um Restauranttester Rach lässt vergessen, wer denn dieses Format in Deutschland etabliert hat. Das waren die Kochprofis auf RTL2, die nun um 20.15 Uhr den Big-Brother-Abend bei dem Sender einläuten. Natürlich gelten Ralf Zacherl, Mario Kotaska, Stefan Marquart und Martin Baudrexel im Vergleich zu Rach als die besseren Köche. Aber die Machart der Sendung ist ziemlich gleich, weil sie natürlich aus England adaptiert wurde.
Mittlerweile sollte aber jeder wissen, dass es in Küchen nicht stinken, faulen oder schimmeln sollte und frisch gekochte Speisen besser schmecken als Fertiggerichte. Dazu noch ein wenig Deko, freundliche und kompetente Bedienung - schon ist der Gastronomiebetrieb gerettet. Aber ist mit einem solch einfachen Rezept tatsächlich ein Restaurant zu retten? Kaum. Am meisten profitieren die Restaurants von der Publicity. Da werden Anzeigen in Lokalzeitungen geschaltet, um dann beim großen Wiedereröffnungsessen eine rappelvolle Bude zu haben. Natürlich sind die Köche auch keine geschlagene Woche in den Lokalitäten. Drei Drehtage sind Schnitt. Der werden dann aber wie eine Woche inszeniert.
Trotzdem bereiten die Kochprofis (und auch Rach) auch nach fast 80 Folgen Vergnügen. Es wird häufig genug eine amüsante Deppengeschichte erzählt, die meist ein positives Ende hat. Und manche Rezepte scheinen wirklich lecker zu sein.