PANORAMA - DIE REPORTER (NDR, Dienstag, 21.45 Uhr)
Panorama ist das älteste deutsche Fernsehmagazin. Seit 1961 deckten die Reporter diverse Skandale auf und mussten sich mit dem Ruf der Linkslastigkeit herumschlagen.
Doch so einfach ist die Welt nicht mehr aufzuteilen. Das machte gestern die Reportage von Güner Balci über die Lebenswirklichkeit deutscher Schüler in Schulen in Berlin-Neukölln deutlich. Denn in diesem Stadtteil von Berlin bilden sie die Minderheit und werden massiv von Mitschülern mit türkischen und arabischen Migrationshintergrund schikaniert. Die Reporterin ist dort aufgewachsen und hat türkische Eltern, deshalb kann man ihr keine fremdenfeindlichen Motive unterstellen. Sie hat mit der Kamera die Familien der deutschen Jungen aufgesucht, die Kinder und die Eltern zu der Situation interviewt.
Im Fall eines Grundschülers, der von muslimischen Schülern durch die Schule gehetzt wurde, weil er sagte, dass er nicht an Gott glaube, konnte Balci nur von der Opferseite aufrollen. Kein Lehrer und kein Vertreter der Schule war bereit vor der Kamera ihre Fragen zu beantworten.
In Neukölln und ähnlichen Wohngebieten, so lautet das Urteil der Autorin, ist die Integration von Migranten vollkommen gescheitert. Nur wird das von den Verantwortlichen gerne unter den Tisch gekehrt. Guter Journalismus ist es, so etwas zum Thema zu machen. Unabhängigkeit der eigenen politischen Verortung.
Kai Rehländer
Doch so einfach ist die Welt nicht mehr aufzuteilen. Das machte gestern die Reportage von Güner Balci über die Lebenswirklichkeit deutscher Schüler in Schulen in Berlin-Neukölln deutlich. Denn in diesem Stadtteil von Berlin bilden sie die Minderheit und werden massiv von Mitschülern mit türkischen und arabischen Migrationshintergrund schikaniert. Die Reporterin ist dort aufgewachsen und hat türkische Eltern, deshalb kann man ihr keine fremdenfeindlichen Motive unterstellen. Sie hat mit der Kamera die Familien der deutschen Jungen aufgesucht, die Kinder und die Eltern zu der Situation interviewt.
Im Fall eines Grundschülers, der von muslimischen Schülern durch die Schule gehetzt wurde, weil er sagte, dass er nicht an Gott glaube, konnte Balci nur von der Opferseite aufrollen. Kein Lehrer und kein Vertreter der Schule war bereit vor der Kamera ihre Fragen zu beantworten.
In Neukölln und ähnlichen Wohngebieten, so lautet das Urteil der Autorin, ist die Integration von Migranten vollkommen gescheitert. Nur wird das von den Verantwortlichen gerne unter den Tisch gekehrt. Guter Journalismus ist es, so etwas zum Thema zu machen. Unabhängigkeit der eigenen politischen Verortung.
Kai Rehländer