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TV-Kritik

Betulicher Reimport

Ein Stefan Effenberg ist kein Raab und daran krankt das Konzept

SCHLAG DEN STAR (Pro Sieben, Freitag, 20.15 Uhr)
Okay, es ging nur um schlappe 50.000 Euro. Dafür war der Reimport von "Schlag den Raab" auch planmäßig um 22.15 Uhr beendet. Das lag nicht nur daran, dass es im Gegensatz zu dem Original nicht live ausgestrahlt wurde.
Es fehlte der Irrwitz, der den Reiz von Stefan Raab und seiner Show ausmacht. Stefan Effenberg war als Star in sportlichen Dingen sehr fit und scheiterte erwartungsgemäß bei intellektuellen Aufgaben. Sein Herausforderer Oliver, ein muskelbepackter Containerbrückenfahrer aus dem Hamburger Hafen, bewies eine größere Allgemeinbildung. Stefan Raab moderierte ausgesprochen brav.
Die Wettbewerbe waren allesamt recht betulich ausgewählt. Einputten beim Golf, Badminton, Bowling, Würfeln, Handball, Schleichtiereertasten - so etwas ist bei "Schlag den Raab" allenfalls Staffage für rasante Motorsportwettbewerbe, Extremkrachseln oder Wintersportgimmicks oder Showeinlagen. Boris Becker, Stefan Kretschmar und Wigald Boning können nun beweisen, dass sie unterhaltsamer sind als Stefan Effenberg, der sich immerhin für den Herausforderer as unschlagbar erwiesen hat.




Kai Rehländer