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TV-Kritik, 4.9.2009

Popstars: Du und Detlef

Auch die neue Staffel von Popstars wirkt abgeschmackt, inszeniert und bietet wenig Unterhaltsames

POPSTARS (Pro Sieben, Donnerstag, 20.15 Uhr) Was wurde nicht schon alles gesucht in dieser Mutter aller Musik-Castingshows im deutschen Fernsehen? Eine reine Girlgroup , eine Boyband, paritätisch besetzte Girl-Boy-Group oder Boygroup mit Quotenfrau? Seit ein paar Wochen wurde die Castingmaschinerie wieder angeworfen, um unter dem Motto "Du & Ich" ein Duo oder Duett (Detlef D. Soost) zu finden, dass zumindest für eine Single sich als Popstar fühlen darf.

Das wäre auch schon das einzig Neue an dieser Staffel, in der neben dem unvermeidlichen Soost noch die Sängerin/Songwriterin Michelle Leonard (größter Erfolg: "Love is You" von RTL-Superstar Thomas Godoj) sitzt. Außerdem mit an Bord ist der Produzent Alex Christensen ("Alex Swings Oscar Sings! und Deutschland wird 20.) Das ist zumindest pikant, weil dieser schon in der zweiten Staffel in der Jury saß und ihm damals die "Überemotionalisierung der Show zuwider war" und er die Kandidaten hernach als "Castingopfer" bezeichnete. Heute ist das ganze Format nach Christensens Meinung "gereift" und für ihn etwas Neues, weshalb er nun wieder in der Jury sitzt.

Die Zuschauer des gestrigen Münchner Casting haben indes nichts gesehen, was es nicht schon in anderen Popstars-Staffeln zu sehen gab. Sich selbst überschätzende Schönlinge, viel Singstar-Karaoke-geschultes R&B-Gestöhne, wenig begnadete Sänger, ein hart-aber-gerechter Detlef D. Soost und jede Menge Human-Touch wie die Geschichte von dem Jungen, der am Castingtag seine Mutter im Krankenhaus besucht - natürlich mit Kameras, echtem Rotz, echten Tränen und authentischen Gefühlen.

Sei´s drum. Ist halt eine Dokusoap. Und hier werden keine nachhaltigen Popstars gefunden (siehe Galerie) . Der Weg ist bekanntlich das Ziel bei solchen Veranstaltungen, doch etwas weniger abgeschmackt dürfte es ruhig zugehen.

Kai Rehländer