Gute Nachrichten für Krimifans, für die eine sonntägliche Dosis Mord zum gelungenen Wochenende gehört: Die Sommerpause ist vorbei. Obwohl das Sommerloch nur knapp zwei Monate dauerte, haben die eingefleischten Fans von "Tatort" und "Polizeiruf 110" die Nase voll von Wiederholungen von Fällen, die sie sowieso schon kennen.
Heute (11. August) geht die Sonntagskrimisaison 2019/2020 mit einem "Polizeiruf 110" aus Magdeburg los, nächste Woche läuft dann der erste "Tatort".
"Jurij war anders. Der gibt dir das Gefühl, dich zu sehen. Irgendwie. Und dann macht man, was er will. Irgendwie. Ohne was zu checken. Magie…!" So beschreibt Barfrau Jana (Tatiana Nekrasov) der Hauptkommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) den vermissten Jurij Rehberg. Die Polizei muss davon ausgehen, dass der prahlerische Lebemann Opfer eines Verbrechens wurde, weil in einem im Wald abgestellten Auto viel Blut von ihm gefunden wurde.
Mit ihrem Kollegen, Hauptkommissar Dirk Köhler (Matthias Matschke), nimmt Brasch eine sehr spezielle Dorfgemeinschaft unter die Lupe: Alle scheinen ihn gekannt zu haben, kaum jemand konnte sich der Ausstrahlung des nichtsnutzigen, frechen Charmeurs entziehen. Die schwärmerische Annette Wolf (Katharina Heyer, "Die Frau hinter der Wand") erwartet sehr zum Entsetzen ihres aufgebrachten Vaters (Hans-Uwe Bauer) sogar ein Kind von Jurij! Dabei hatten noch weitere Frauen was mit ihm. Dietmar Böhmer (Christian Beermann) wiederum, der mit seiner Frau Katja (Katrin Wichmann) die örtliche Bäckerei betreibt, hat Jurij blind vertraut und suchte verzweifelt dessen Freundschaft. Ausgenutzt wurden am Ende viele von Jurij…
Wie die Polizei nun nach und nach die Mosaiksteinchen zusammensetzt, ist von Regisseur Philipp Leinemann versiert und gestalterisch reizvoll erzählt, wenn auch die diversen Rückblenden nicht vollends glaubhaft vermitteln können, warum Jurij in dem Ort alle um den Finger wickeln konnte. Und ob der Titel des Krimis nun so clever gewählt ist, lassen wir mal dahingestellt…