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Steven Spielberg: Kampf gegen Netflix sorgt für Kritik

Steven Spielberg
Steven Spielberg covermg.com

Nach dem Oscar-Erfolg des Netflix-Films "Roma" will Steven Spielberg, das Produktionen von Streaminganbietern nicht bei den Academy Awards vertreten sein dürfen. Gegen seine Pläne regt sich nun Widerspruch von Kollegen.

Regisseur Steven Spielberg löst eine Kontroverse aus. Er liebt das Kino über alles, kann sich nichts Schöneres vorstellen, als sich vor eine große Leinwand zu setzen und dem projizierten Spektakel zu folgen. Netflix funktioniert da anders – wenn Netflix einmal Filme im Kino zeigen lässt, wird das Produkt gleichzeitig zum Streamen zur Verfügung gestellt. Das stößt Spielberg sauer auf.

Der Filmemacher hat sich deshalb dafür eingesetzt, dass Netflix-Produktionen nicht für die Oscars zugelassen werden dürften. Der 72-Jährige ist Vorsitzender der vertretenden Regisseure unter den Academy-Juroren und hat als solcher Konsequenzen aus der Tatsache gezogen, dass "Roma" als Netflix-Produktionen Oscars gewonnen hat.

Da das Geschäftsmodell von Netflix für Spielberg im Oscar-Rennen ungerechte Vorteile gegenüber Kinofilmen habe, will er laut Berichten von IndieWire neue Regeln erarbeiten und beim nächsten Meeting vorstellen, die es Netflix und anderen Streamingdiensten erschweren sollen, für einen Oscar nominiert zu werden. Stattdessen sollen Netflix-Filme beim TV-Preis Emmy ausgezeichnet werden können.
Regisseure widersprechen Spielberg
Das gefällt allerdings nicht allen Kollegen. Seit seiner Ankündigung, Regeln ausarbeiten zu wollen, hat sich eine regelrechte Front vor ihm aufgebaut, die unter anderem aus Ava DuVernay besteht. Die hatte 2017 ihre erste Oscar-Nominierung für eine Netflix-Produktion erhalten, indem "13th" in der Sparte Beste Dokumentation vertreten war.

Die 46-Jährige veröffentlichte vor dem Meeting der von Spielberg angeführten Regisseurszweig der Oscar-Academy ein Statement, in dem sie erklärte: "Liebe Academy, dies ist ein Treffen für die Vorsitzenden der verschiedenen Sparten. Reguläre Mitglieder können nicht hier sein. Ich hoffe aber, dass ihr Filmemacher im Raum haben werden, oder wenigstens Statements von Regisseuren vorgelesen werden, die anders denken."

Auch "Evil Dead"-Star Bruce Campbell findet eine Netflix-Zensur falsch: "Steven Spielberg kämpft dafür, dass Netflix nie wieder einen anderen Oscar-Kandidaten wie ‘Roma' hat. Tut mir Leid, Mr. Spielberg, ‘Roma' ist kein Fernsehfilm. Er ist so beeindruckend wie sonst kaum etwas. Das Denken in Plattformen ist irrelevant geworden. Drehe einen Film für Netflix."