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Serienstars: Diese TV-Rollen wären beinahe anders besetzt worden!

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Zuschauer gewöhnen sich schnell an ihre Lieblingsfiguren in Serien wie "Game of Thrones", "Friends" oder "Baywatch". Doch nicht immer lief das Casting so eindeutig, wie es am Ende scheint.

Es ist ein gängiges Prozedere: Im Drehbuch werden Charaktere entworfen, skizziert und näher beschrieben. In bestimmten Fällen hat der Autor beim Schreiben bereits einen passenden Schauspieler im Kopf, so wie Vince Gilligan, dem von Anfang an Bryan Cranston für die Rolle des Walter White in "Breaking Bad" vorschwebte.

Doch in den allermeisten Fällen ist es die Aufgabe von Casting-Direktoren, eine Vorauswahl für das Ensemble zu treffen und Einladungen an die infrage kommenden Darsteller zu verschicken. Jennifer Euston, für das Casting der Netflix-Serie "Orange Is The New Black" verantwortlich, sagte in einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur im Jahr 2016: "Ich bekomme das Drehbuch, lese es, analysiere es. Ich bin verantwortlich für alle mit einer Sprechrolle, auch wenn sie nur ''Hi'' sagen."

Die letztendliche Entscheidung trifft im Fernsehen immer der Showrunner der Serie. Er lässt Schauspieler vorsprechen und wählt dann aus, wer am besten seiner Vorstellung des Seriencharakters entspricht. Im Folgenden stellen wir euch bekannte TV-Rollen vor, bei denen ganz unterschiedliche Kandidaten in die engere Auswahl kamen.

Katherine Heigl als Jen Lindley in "Dawson''s Creek"

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Es ist schwer vorstellbar, dass jemand anderes Jen spielen könnte als Michelle Williams, aber wie der Schöpfer Kevin Williamson gegenüber dem US-Magazin Entertainment Weekly verriet, ging die Rolle fast an "Grey''s Anatomy"-Star Katherine Heigl. Es wäre dem Regisseur der Politepisode, Steve Miner, zu verdanken gewesen. Er hatte 1994 für den Film "Daddy Cool" mit Heigl zusammengearbeitet und brachte sie gegenüber den "Dawson''s Creek"-Machern ins Spiel: "Sie sah zu dieser Zeit etwas älter aus. Obwohl sie jünger war, machte sie einen reiferen Eindruck", erinnert sich Williamson. "Sie hatte ein großartiges Vorsprechen. Ich erinnere mich daran, dass wir alle da saßen und dachten ''Wow, sie ist gut!''"

Dennoch wurde es am Ende Michelle Williams und viele Fans der Serie dachten sich zwischenzeitlich wohl auch "Wow, sie ist gut!"

Craig T. Nelson als Jay in "Modern Family"

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Ed O''Neill war ursprünglich gar nicht für die Rolle in der ABC-Sitcom vorgesehen, doch nachdem der "Parenthood"-Star Craig T. Nelson zu viel Geld für die Rolle verlangte, entschieden sich die Macher, O''Neill anzufragen. "Modern Family" ohne den mürrischen Al Bundy-Darsteller? Im Nachhinein unvorstellbar.

Katie Holmes als Piper in "Orange Is The New Black"

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Mit "Dawson''s Creek" wurde Katie Holmes zum Star und beinahe wäre sie genau zehn Jahre später in der Netflix-Serie "Orange Is the New Black" gelandet. Wie Erfinder Jenji Kohan enthüllte, habe man sich zu Beginn mit Holmes getroffen, doch die Schauspielerin musste aufgrund ihres vollen Terminkalenders ablehnen. Sie selbst gab später zu, großer Fan der Gefängnisserie zu sein. Von Taylor Schilling, die die Hauptfigur Piper Chapman spielt, sprach sie nicht.

Tom Selleck als Mitch in "Baywatch"

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Die Rettungsschwimmer von Malibu ohne "The Hoff"? Das wäre tatsächlich fast Realität geworden. "Magnum"-Star Tom Selleck wurde die Hauptrolle des Mitch Buchannon angeboten, doch er lehnte ab, weil er nicht als Sexsymbol gesehen werden wollte. Was natürlich nicht einer gewissen Komik entbehrt, immerhin sahen Selleck viele als genau das: ein Sexsymbol mit dem schönsten Schnurrbart der TV-Geschichte.

Danny DeVito als George in "Seinfeld"

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Es ranken viele Gerüchte um die Besetzung der George-Rolle in dem US-amerikanischen Comedyklassiker "Seinfeld" von und mit Late-Night-Legende Jerry Seinfeld. Unter anderem sei auch Danny DeVito für die Rolle gecastet worden. Ebenfalls in der Auswahl: Paul Shaffer. Dem ehemaligen Bandleader von David Letterman wurde die Rolle von Jerry Seinfeld angeboten, ohne dass er jemals beim Vorsprechen war. Aber Shaffer rief den Komiker nie zurück.
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Auch Chris Rock wurde mit der Rolle des George Costanza in Verbindung gebracht. Der Schauspieler und George-Mime Jason Alexander berichtete später, dass jede Menge Hollywoodstars kurz davor waren seine "Seinfeld"-Rolle zu bekommen. Neben Chris Rock und Danny DeVito waren das auch Larry Miller ("Pretty Woman") und Nathan Lane ("Good Wife").

Ashlee Simpson als Elena in "The Vampire Diaries"

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Es ist schwer vorstellbar, dass jemand anderes Elena Gilbert in der CW-Hitserie spielt, aber die Schwester von Jessica Simpson war die erste Wahl des Senders. Erst als die Produzenten Nina Dobrev in Augenschein nahmen, entschieden sie sich für die bulgarische Schönheit und gegen Ashlee Simpson. Seitdem verkörpert Dobrev in einer Doppelrolle die Figuren Elena Gilbert und Katherine Pierce.

Ray Liotta als Tony in "The Sopranos"

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Heute gilt die Darstellung von James Gandolfini als Tony Soprano in dem HBO-Drama als herausragend und als eine der ikonischsten Gangsterboss-Verkörperungen aller Zeiten. Doch ursprünglich war Ray Liotta die erste Wahl des Serienschöpfers David Chase. In einem Fernsehinterview erzählte Liotta später, er habe die Rolle abgelehnt, weil er sich mehr auf Filme konzentrieren wollte und wenig Lust hatte, sich zwei Jahre lang an den Pay-TV-Sender zu binden.

Jon Cryer als Chandler in "Friends"

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Unvorstellbar ist ein Understatement in diesem Fall. Könnte das alternative Casting mehr daneben liegen? Klar, im Nachhinein haben wir das Gefühl, Matthew Perry wurde geboren, um Chandler Bing zu spielen. Doch der "Two and a Half Men"-Star Jon Cryer (Alan Harper) war tatsächlich im Rennen für die Hauptrolle in "Friends". Eine seiner Probeaufnahmen für das Casting kam allerdings nie rechtzeitig bei den Senderchefs an. Wie schade ...

Ashley Olsen als Serena in "Gossip Girl"

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Anfangs wollte der US-Sender "The CW" Ashley Olsen als die beliebte blonde Upper East Siderin haben. Dies gab Casting-Direktor David Rapaport gegenüber Buzzfeed zu. Doch kaum sei Blake Lively in den Raum gekommen, hätte er nur noch Augen für sie gehabt: "Ich hatte Angst, dass wir sie nicht bekommen würden oder dass sie die Rolle nicht mögen würde, denn ehrlich gesagt, steht und fällt die Serie mit ihrer Besetzung und ich hatte absolut keine anderen Ideen."

Iwan Rheon als Jon Snow in "Game of Thrones"

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Iwan Rheon offenbarte dem britischen Magazin The Telegraph Details über das Casting zur Pilotepisode von GoT. Er sei bei der Besetzung der Jon Snow-Rolle in die finale Runde der letzten Zwei gekommen, doch Kit Harington bekam den Zuschlag. Letztlich spielte Rheon die Figur des Ramsay Snow, eine der meistgehasstesten Seriencharaktere aller Zeiten. Harington hingegen spielte sich in die Herzen der Zuschauer: als Jon Snow.