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Nur für Auskenner

Versteckte Anspielungen in Filmen

Insidergags in Filmen
Versteckte Hinweise im "Pixar"-Film "Oben (2009): Der rote Bär (l. in der Ecke) und der blau-gelbe Spielzeugball mit dem roten Stern (r.)

Spaß für Fans: Insider-Gags in Filmen sind so etwas wie das filmische Augenzwinkern unter Auskennern

Foto: Verleih, Hitchcocks Auftritt in "Familiengrab" (1975)
Der berühmteste Insidergag der Filmgeschichte ist wohl Alfred Hitchcocks Kurzauftritt in seinen Filmen. Nachdem sich die Zuschauer aber fast nur noch mit der Suche nach dessen Auftauchen beschäftigten, brachte der exzentrische Regisseur seinen Besuch möglichst bald hinter sich, damit die Fans danach gefälligst der Handlung folgten.
Noch heute lassen es sich Regisseure wie Peter Jackson, M. Night Shyamalan oder Tarantino nicht nehmen, selbst aufzutreten, so auch Regisseurin Catherine Hardwicke in ihrem Vampirhit "Twilight". Für das augenzwinkernde Nachstellen des "Twilight"-Buchcovers brauchte sie dann dreizehn Anläufe.

John Landis war zeitweise bekannt dafür, möglichst viele seiner Regiekollegen in seinen Filmen unterzubringen, von David Cronenberg bis Terry Gilliam. Landis versteckte auch gern den Satz "See You Next Wednesday", ein Zitat aus Stanley Kubricks "2001 - Odyssee im Weltraum", ob als Filmplakat, Werbeschriftzug oder Dialogzeile. Regisseur Sam Raimi besetzt seit frühesten Zeiten seinen Kumpel und "Evil Dead"-Star Bruce Campbell (ist in allen "Spider-Man"-Filmen) sowie seinen Bruder Ted. In jedem von Raimis Filmen ist zudem irgendwo dessen altes Auto, ein gelber Oldsmobile Delta 88, Baujahr 1973, zu finden.
Wer aber wirklich etwas für Insidergags übrig hat, kommt am Animationsstudio Pixar nicht vorbei. Die Macher von "Findet Nemo" und "Oben", deren "Toy Story 3" jetzt ins Kino kommt, sind die ungekrönten Könige der versteckten Gags. Nicht nur, dass sie Namen von Verwandten, Anspielungen auf Vorbilder wie Ray Harryhausen oder Walt Disney (und Apple-Boss Steve Jobs) unterbringen, jeder Pixar-Film ist eine eigene Vor- und Rückschau, da gern Figuren aus vergangenen und kommenden Filmen im Hintergrund aktueller Produktionen versteckt werden.

So taucht Clownfisch Nemo erstmals als Plüschtier in "Die Monster AG" auf, Kochlehrling Liguini lässt in "Ratatouille" für Millisekunden Boxershorts mit "Die Unglaublichen"-Motiv aufblitzen, der "Pizza Planet"-Lieferwagen aus "Toy Story" steht verrostet bei "Wall-E" und der plüschrote Bär Lotso, einer der Hauptdarsteller in "Toy Story 3", liegt in "Oben" im Zimmer eines kleinen Mädchens. Auch Lampe Luxo und ein Spielzeugball, Stars eines der ersten Pixar-Kurzfilme, sind oft zu finden, ebenso die Nummer "A113", ein Raum am CalArts-Institut, in dem viele Pixar-Leute einst anfingen.
"Star Wars"-Vater George Lucas verweist gern auf seinen ersten Film "THX 1138", so hat Harrison Fords Auto in "American Graffiti" dieses Kennzeichen. Auch in der "Star Wars"-Reihe taucht die Zahl auf, so in "Star Wars - Episode I". Im selben Film revanchiert Lucas sich bei seinem Freund Spielberg für den "Club Obi Wan"-Gag aus dem zweiten "Indiana Jones"-Abenteuer: mit einer ganzen Gruppe von E.T.s.

Volker Bleeck