Der Mond ist greifbar nah. Rund 380 000 Kilometer haben die beiden Astronauten bereits zurückgelegt. Jetzt trennen sie nur noch einige Tausend Meter von der Oberfläche des Trabanten, als in der Apollo-11-Kapsel ein Warnlicht aufleuchtet. Fieberhaft suchen Techniker in der NASA-Bodenstation nach der Ursache.
Noch können sie die Mission abbrechen. Aber daran denkt keiner. Nicht die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin, die darauf brennen, als erste Menschen den Mond zu betreten. Und auch nicht die NASA und die Regierung der USA, die fast 25 Milliarden Dollar in das ehrgeizigste technische Projekt in der Geschichte der Menschheit investiert haben.
Landeplatz zu felsig
Kaum ist der Fehler gefunden, ein Problem mit dem Speicher des Bordcomputers, folgt der nächste Schreck: Als Armstrong aus dem Fenster blickt, erkennt er, dass der vorgesehene Landeplatz mit Felsen übersät ist. Der Kommandant greift in die automatische Steuerung ein und fliegt ein Ausweichmanöver. Als die Kapsel schließlich am 20. Juli 1969 um 21.17 Uhr (MEZ) im Mare Tranquillitatis aufsetzt, hat sie noch Treibstoff für weniger als eine Minute.
Landeplatz zu felsig
Kaum ist der Fehler gefunden, ein Problem mit dem Speicher des Bordcomputers, folgt der nächste Schreck: Als Armstrong aus dem Fenster blickt, erkennt er, dass der vorgesehene Landeplatz mit Felsen übersät ist. Der Kommandant greift in die automatische Steuerung ein und fliegt ein Ausweichmanöver. Als die Kapsel schließlich am 20. Juli 1969 um 21.17 Uhr (MEZ) im Mare Tranquillitatis aufsetzt, hat sie noch Treibstoff für weniger als eine Minute.
Lesetipp
Armstrong, wie alle Astronauten ein erfahrener Testpilot, bleibt ganz cool. "Das ist eine Menge Zeit", sagte er zu Richard Dale, der ihn bei der Recherche für sein Dokudrama "Moonshot" interviewte. Mehr als zwei Jahre hat der britische Regisseur und Produzent an seinem Werk gearbeitet, einem Mix aus Dokumentation und nachgestellten Spielszenen. Ein Hauptproblem waren die Originalaufnahmen. "Das NASA-Archiv befand sich in keinem guten Zustand", erklärt Regisseur Dale bei einem Besuch in der Redaktion von TV SPIELFILM.
"Die Filmrollen waren nicht zentral erfasst. Material lag in diversen Büros verstreut. Außerdem hatte man die Filme falsch konserviert." In einem Labor in Detroit wurden 100 Stunden der ursprünglichen NASA-Filme, die auf 16 mm gedreht worden waren, in hochauflösende digitale Bilder verwandelt.
Als schwierig erwies sich auch die Rekonstruktion der Raumkapsel. Set-Designer Tim Goodchild orientierte sich an dem Apollo-10-Modul im Londoner Science Museum. In Wilna (Litauen), wo der Film gedreht wurde, durchsuchten Mitarbeiter Schrotthalden nach alten Schaltern und Warnlichtern aus den Cockpits sowjetischer Kampfjets, um sie in die Instrumententafel der nachgebauten Mondlandefähre einzufügen.
Kollegen, keine Freunde
"Moonshot" rückt stärker als "From the Earth to the Moon", die von Tom Hanks mitproduzierte US-Serie aus dem Jahr 1998, das Verhältnis der drei Astronauten in den Fokus. Armstrong, Aldrin und Collins respektierten einander, aber sie wurden keine Freunde. Lange Zeit ging Aldrin, der erfahrenste Astronaut im Apollo-11-Team, davon aus, dass er der erste Mensch auf dem Mond sein würde. Doch die NASA hielt den damals 39-jährigen, der später ein Alkoholproblem bekam, für unberechenbar und damit ungeeignet, die USA zu repräsentieren.
So betrat dann Neil Armstrong am 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr (MEZ), 109 Stunden und 20 Minuten nach dem Start, als Erster die Mondoberfläche und sagte: "Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit."
Trotzdem sicherte sich auch Aldrin, der 20 Minuten später seinen Fuß in den Mondstaub setzte, seinen Anteil an der Unsterblichkeit. Er ließ sich dort ausgiebig vom Kollegen fotografieren, lichtete ihn dagegen seinerseits kaum ab. Die millionenfach reproduzierten Aufnahmen zeigen Aldrin, nicht Armstrong. Eine subtile Form der Revanche.
Rainer Unruh
"Die Filmrollen waren nicht zentral erfasst. Material lag in diversen Büros verstreut. Außerdem hatte man die Filme falsch konserviert." In einem Labor in Detroit wurden 100 Stunden der ursprünglichen NASA-Filme, die auf 16 mm gedreht worden waren, in hochauflösende digitale Bilder verwandelt.
Als schwierig erwies sich auch die Rekonstruktion der Raumkapsel. Set-Designer Tim Goodchild orientierte sich an dem Apollo-10-Modul im Londoner Science Museum. In Wilna (Litauen), wo der Film gedreht wurde, durchsuchten Mitarbeiter Schrotthalden nach alten Schaltern und Warnlichtern aus den Cockpits sowjetischer Kampfjets, um sie in die Instrumententafel der nachgebauten Mondlandefähre einzufügen.
Kollegen, keine Freunde
"Moonshot" rückt stärker als "From the Earth to the Moon", die von Tom Hanks mitproduzierte US-Serie aus dem Jahr 1998, das Verhältnis der drei Astronauten in den Fokus. Armstrong, Aldrin und Collins respektierten einander, aber sie wurden keine Freunde. Lange Zeit ging Aldrin, der erfahrenste Astronaut im Apollo-11-Team, davon aus, dass er der erste Mensch auf dem Mond sein würde. Doch die NASA hielt den damals 39-jährigen, der später ein Alkoholproblem bekam, für unberechenbar und damit ungeeignet, die USA zu repräsentieren.
So betrat dann Neil Armstrong am 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr (MEZ), 109 Stunden und 20 Minuten nach dem Start, als Erster die Mondoberfläche und sagte: "Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit."
Trotzdem sicherte sich auch Aldrin, der 20 Minuten später seinen Fuß in den Mondstaub setzte, seinen Anteil an der Unsterblichkeit. Er ließ sich dort ausgiebig vom Kollegen fotografieren, lichtete ihn dagegen seinerseits kaum ab. Die millionenfach reproduzierten Aufnahmen zeigen Aldrin, nicht Armstrong. Eine subtile Form der Revanche.
Rainer Unruh