Als sachlichen, neutralen Beobachter hat sich Michael Moore noch nie verstanden. Der 62-jährige ist eher filmischer Politaktivist als Dokumentar-filmer. Und als solcher hat er sich jetzt in Guerillamanier in den amerikanischen Wahlkampf eingemischt, mit einem wahren Schnellschuss. Der überzeugte Anhänger der politischen Linken hat im Verborgenen einen Film gedreht, den er gestern Abend in New York (Ortszeit) vorstellte. Erst wenige Stunden vor der Premiere hatte Moore der Welt via Twitter überhaupt von der Existenz des Filmes verraten.
"Michael Moore in Trumpland" heißt der Streich und der Titel ist Programm: Moore, dem oft vorgeworfen wird, nur für ein ohnehin schon links-liberal eingestelltes Publikum zu spielen, begibt sich tief ins republikanische "Feindesland".
Der Film zeigt Moores Stand-up-Auftritt in Ohio, in einer zutiefst republikanisch geprägten Gegend, die ironischerweise Clinton County heißt. Moore interpretiert in seinem Auftritt - keine besonders neu und originelle Einsicht übrigens - dass die Begeisterung für Donald Trump der Angst von weißen, heterosexuellen Männer um ihre Privilegien entspringt, jenen "Stupid White Men", die Moore schon 2001 in einem Buch beschrieb.
Was "Michael Moore in Trumpland" aber besonders spannend für den Wahlkampf macht, passiert in der zweiten Hälfte des Films: ein glühendes Plädoyer für Trumps demokratische Gegenkandidatin Hillary Clinton. Das ist bemerkenswert, denn Moore unterstützte im Vorwahlkampf der Demokraten Clintons innerparteilichen, weit links stehenden Rivalen Bernie Sanders. Als Clinton nominiert wurde, kündigte Moore wie viele enttäuschte Parteilinke an, die Kandidatin nicht zu unterstützen. Wenn mit Moore ein Schwergewicht des amerikanischen Polit-Diskurs jetzt zu einem Clinton-Supporter wird, könnte dass viele schmollende Linke überzeugen, doch für das geringere Übel Clinton zu stimmen
Noch diese Woche soll "Michael Moore in Trumpland" weltweit online verfügbar gemacht werden und zum Zünglein an der Waage werden. Mal sehen ob Moore mehr Erfolg hat als noch 2004. Damals warb er im Wahlkampf energisch für John Kerry und gegen George W. Bush. Mit bekanntem Ausgang...
"Michael Moore in Trumpland" heißt der Streich und der Titel ist Programm: Moore, dem oft vorgeworfen wird, nur für ein ohnehin schon links-liberal eingestelltes Publikum zu spielen, begibt sich tief ins republikanische "Feindesland".
Der Film zeigt Moores Stand-up-Auftritt in Ohio, in einer zutiefst republikanisch geprägten Gegend, die ironischerweise Clinton County heißt. Moore interpretiert in seinem Auftritt - keine besonders neu und originelle Einsicht übrigens - dass die Begeisterung für Donald Trump der Angst von weißen, heterosexuellen Männer um ihre Privilegien entspringt, jenen "Stupid White Men", die Moore schon 2001 in einem Buch beschrieb.
Was "Michael Moore in Trumpland" aber besonders spannend für den Wahlkampf macht, passiert in der zweiten Hälfte des Films: ein glühendes Plädoyer für Trumps demokratische Gegenkandidatin Hillary Clinton. Das ist bemerkenswert, denn Moore unterstützte im Vorwahlkampf der Demokraten Clintons innerparteilichen, weit links stehenden Rivalen Bernie Sanders. Als Clinton nominiert wurde, kündigte Moore wie viele enttäuschte Parteilinke an, die Kandidatin nicht zu unterstützen. Wenn mit Moore ein Schwergewicht des amerikanischen Polit-Diskurs jetzt zu einem Clinton-Supporter wird, könnte dass viele schmollende Linke überzeugen, doch für das geringere Übel Clinton zu stimmen
Noch diese Woche soll "Michael Moore in Trumpland" weltweit online verfügbar gemacht werden und zum Zünglein an der Waage werden. Mal sehen ob Moore mehr Erfolg hat als noch 2004. Damals warb er im Wahlkampf energisch für John Kerry und gegen George W. Bush. Mit bekanntem Ausgang...