Seine Rolle in "Titanic" 1997 machte ihn zum Mädchenschwarm und Star, seitdem spielt Leonardo DiCaprio gerne gebrochene Helden wie zuletzt im Traumthriller "Inception". Die Arbeit an "J. Edgar", Clint Eastwoods Biopic des FBI-Gründers J. Edgar Hoover, stellte ihn vor besondere Herausforderungen: Einen Unsympathen so zu spielen, dass man ihn trotzdem sehen will, und etliche Kilos zuzulegen. Eines davon ist gelungen.
TV SPIELFILM Musste J. Edgar Hoover Ihnen sympathisch sein, damit Sie ihn spielen konnten?
LEONARDO DICAPRIO Ich glaube nicht, dass das wichtig ist. Nehmen Sie einige der bedeutendsten Rollen der Filmgeschichte, Orson Welles als Citizen Kane, Robert De Niro in "Wie ein wilder Stier", das waren keine sympathischen Charaktere. Nicht, dass ich mich damit vergleichen würde...
Wie konnten Sie sich Hoover nähern?
LEONARDO DICAPRIO Man muss seine Motivation verstehen. Er war mir nicht sympathisch, aber ich hatte das Gefühl, ihn zu verstehen. Für mich war er eine tragische Figur, der nur durch seine Arbeit Liebe und Anerkennung erlangen konnte, und das kann ich durchaus nachvollziehen.
Mochten Sie ihn irgendwann?
LEONARDO DICAPRIO Nein. Ich denke, er war ein echter Patriot, der ehrliche Intentionen hatte, als er anfing. Aber er hätte irgendwann von der Macht lassen und auf Kritik hören müssen. Am Ende war er ein politischer Dinosaurier und viel zu lange an der Macht. Nicht umsonst ist die Zeit, die ein FBI-Direktor im Amt bleiben kann, seitdem auf zehn Jahre beschränkt - das ist allein wegen Hoover. Absolute Macht korrumpiert.
Stimmt es, dass der Film damit auch auf die letzte Amtszeit von US-Präsident George W. Bush zielt?
LEONARDO DICAPRIO Ja, für (Drehbuchautor) Dustin Lance Black ist der Film ein Spiegel der Bush-Regierung, die auch keine Kontrollmechanismen zuließ, stets glaubte, das Richtige für ihr Land zu tun, aber dabei immer nur auf sich selbst hörte.
TV SPIELFILM Musste J. Edgar Hoover Ihnen sympathisch sein, damit Sie ihn spielen konnten?
LEONARDO DICAPRIO Ich glaube nicht, dass das wichtig ist. Nehmen Sie einige der bedeutendsten Rollen der Filmgeschichte, Orson Welles als Citizen Kane, Robert De Niro in "Wie ein wilder Stier", das waren keine sympathischen Charaktere. Nicht, dass ich mich damit vergleichen würde...
Wie konnten Sie sich Hoover nähern?
LEONARDO DICAPRIO Man muss seine Motivation verstehen. Er war mir nicht sympathisch, aber ich hatte das Gefühl, ihn zu verstehen. Für mich war er eine tragische Figur, der nur durch seine Arbeit Liebe und Anerkennung erlangen konnte, und das kann ich durchaus nachvollziehen.
Mochten Sie ihn irgendwann?
LEONARDO DICAPRIO Nein. Ich denke, er war ein echter Patriot, der ehrliche Intentionen hatte, als er anfing. Aber er hätte irgendwann von der Macht lassen und auf Kritik hören müssen. Am Ende war er ein politischer Dinosaurier und viel zu lange an der Macht. Nicht umsonst ist die Zeit, die ein FBI-Direktor im Amt bleiben kann, seitdem auf zehn Jahre beschränkt - das ist allein wegen Hoover. Absolute Macht korrumpiert.
Stimmt es, dass der Film damit auch auf die letzte Amtszeit von US-Präsident George W. Bush zielt?
LEONARDO DICAPRIO Ja, für (Drehbuchautor) Dustin Lance Black ist der Film ein Spiegel der Bush-Regierung, die auch keine Kontrollmechanismen zuließ, stets glaubte, das Richtige für ihr Land zu tun, aber dabei immer nur auf sich selbst hörte.
Im Laufe des Filmes altern Sie rund 50 Jahre. Hat Sie Ihr Spiegelbild an Ihren Vater oder Großvater erinnert?
LEONARDO DICAPRIO Am meisten an meine Großmutter, wenn ich ehrlich bin! (lacht) Aber unter der Maske war es schon sehr klaustrophobisch, manchmal hätte ich mir sie gerne wieder abgerissen. Solch eine Maske zwängt einen als Schauspieler ein, man fühlt sich wie eine Statue.
Dazu hatten Sie ja auch noch allerlei Polsterung, weil es mit der Gewichtzunahme nicht so geklappt hat...
LEONARDO DICAPRIO Ich hab mein Bestes gegeben, es gab einfach nicht genug Sahnetörtchen! Im Ernst, am liebsten hätte ich mir eine längere Auszeit genommen und richtig zugenommen, aber das ging zeitlich nicht.
Wie war die Arbeit mit einem Regisseur wie Clint Eastwood?
LEONARDO DICAPRIO Absolut faszinierend - als würde man mit einer Eliteeinheit der Marine drehen. Er ist sehr schnell, vertraut dabei aber nur seinen eigenen Instinkten.
Interview: Scott Orlin
LEONARDO DICAPRIO Am meisten an meine Großmutter, wenn ich ehrlich bin! (lacht) Aber unter der Maske war es schon sehr klaustrophobisch, manchmal hätte ich mir sie gerne wieder abgerissen. Solch eine Maske zwängt einen als Schauspieler ein, man fühlt sich wie eine Statue.
Dazu hatten Sie ja auch noch allerlei Polsterung, weil es mit der Gewichtzunahme nicht so geklappt hat...
LEONARDO DICAPRIO Ich hab mein Bestes gegeben, es gab einfach nicht genug Sahnetörtchen! Im Ernst, am liebsten hätte ich mir eine längere Auszeit genommen und richtig zugenommen, aber das ging zeitlich nicht.
Wie war die Arbeit mit einem Regisseur wie Clint Eastwood?
LEONARDO DICAPRIO Absolut faszinierend - als würde man mit einer Eliteeinheit der Marine drehen. Er ist sehr schnell, vertraut dabei aber nur seinen eigenen Instinkten.
Interview: Scott Orlin