Ohne Motion Capture (Bewegungserfassung) wären heutige Spezialeffekte nicht denkbar. Egal ob Film oder Computerspiel: Um natürlich wirkende Bewegungen einer animierten Figur erzeugen zu können, wird auf reale Schauspieler zurückgegriffen, deren Positions- und Bewegungsdaten - je nach genauem Verfahren - mit Hilfe von getragenen Markern und von diversen Kameras erfasst und in Computer eingespeist werden.

So kommt es, dass hinter "Mein Schatzzzz"-Gollum (Andy Serkis), Anarcho-Teddybär Ted (Seth MacFarlane) und sogar dem Drachen Smaug (Benedict Cumberbatch) echte Menschen stehen, von denen der ganze Körper und auch speziell die Mimik erfasst werden.

Tausende falsche Ziele für die Kameras

Während Motion Capture also bereits in seinen normalen Formen ein höchst komplexes und kostspieliges Unterfangen darstellt, hat nun James Cameron (Titanic, Avatar) mit Collider über die besonderen Herausforderungen von Motion-Capturing im Wasser gesprochen. Schließlich sollen die Sequels ausgiebig die Unterwasserwelt von Pandora erkunden. Dazu hat Cameron mit seinem Team kurzerhand ein brandneues Verfahren erfunden, das bei der Produktion der Avatar-Fortsetzungen zum Einsatz kommt. Der Regisseur und Hobbytüftler erklärte, man habe das Verfahren seit eineinhalb Jahren erprobt und erst kürzlich überhaupt den ersten erfolgreichen Testlauf in einem kleinen Test-Tank durchführen können.

Das Problem beim Motion-Capturing unter Wasser ist laut Cameron, dass der Raum zwischen Luft und Wasser eine enorm spiegelnde Wirkung besitzt, der die Kameras verwirrt. Cameron verglich den Effekt mit der Wirkung von Radartäuschkörpern von Kampfjets (sog. Düppel), die durch die Erzeugung tausender falscher Ziele das Radarsystem von Lenkraketen verwirren, und erklärte, dass jede Aufgabe zehnmal schwerer zu bewältigen sei, sobald man Wasser dazugebe.

Je zwei Filme werden parallel gedreht

Dazu ließ Cameron noch durchblicken, dass der zweite und dritte Teil der Reihe die meisten Unterwasserszenen enthalten werden, aber auch in den abschließenden Teilen vier und fünf einige Unterwasserelemente zu finden sein werden - was wohl auch die jeweils parallele Produktion der Teile zwei und drei beziehungsweise vier und fünf erklärt.

Im Gegensatz zu den hohen technischen Hürden, deren Lösung laut Cameron viel Innovation, Kreativität und neue Technologie erforderte, erscheint da das Unterwassertraining der Darsteller, die es schaffen mussten, die Luft bis zu vier Minuten lang anzuhalten, um die Szenen spielen zu können, wie ein Klacks...

Avatar 2 kommt am 17. Dezember 2020 in die deutschen Kinos.

Auch die Starttermine für die restlichen Filme sind bereits bestätigt:
Avatar 3: 16. Dezember 2021
Avatar 4: 19. Dezember 2024
Avatar 5: 18. Dezember 2025