Am 11. März 2012 jährt sich zum ersten Mal die Katastrophe von Fukushima. An dem Tag wurde Japan von einem Erdbeben der Stärke 9,0 erschüttert. Der folgende Tsunami, dessen Wellen bis zu 23 m hoch waren, zerstörte zahlreiche Küstenorte, Städte und Dörfer.

Doch nicht nur das, durch das einströmende Wasser in das Kernkraftwerk Fukushima, fiel dessen Energieversorgung aus, das Notkühlsystem lief nur noch dank Batterien. Diese Kühlleistung reichte jedoch nicht aus, so dass die Reaktorkerne und Brennstäbe sich überhitzten. Es kam schließlich zu mehreren Kernschmelzen und Explosionen, wodurch erhebliche Mengen radioaktiver Stoffe freigesetzt wurden.

Mehr als 80.000 Menschen mussten deshalb im Umkreis von 20 km evakuiert und in Notunterkünften (z.B. in Iwaki) untergebracht werden. Mindestens 16.000 Menschen kamen bei dem Erdbeben, dem Tsunami, dem Reaktorunfall oder einem der zahlreichen Nachbeben ums Leben.

Schülerpraktikantin Julia Badura

Die ZDF Sendungen "logo!" und "pur" nehmen das zum Anlass, am 10. und 11. März über die Katastrophe von Fukushima zu berichten und das Leben der Menschen ein Jahr nach dem verheerenden Ereignis zu zeigen.

Das Entdeckermagazin "pur" befasst sich am 10. März um 10.35 Uhr im ZDF und am 11. März um 19.25 Uhr auf KIKA vor allem mit dem Thema radioaktive Strahlung und beantwortet Fragen wie: "Warum sind ausgerechnet Plutonium-Teilchen so gefährlich für unseren Körper?". Außerdem sollen Fragen wie "Kann man sich dagegen schützen?", oder "Wie lange dauert solch eine Gefahr an?" beantwortet werden.

"pur"-Moderator Eric Mayer (32) befasst sich außerdem mit dem Thema Atommüll und trifft eine Familie, die zwar außerhalb der 20 km Sperrzone lebte, aber den Angaben der Behörden misstraute und ihre Heimat verließ.

Im "logo! extra: Japan-ein Jahr danach" am 11. März um 19.50 Uhr auf KIKA reisen "logo!"-Reporterin Jule Gölsdorf (36) und der Videojournalist Hanno Hummel durch das Land und zeigen, wie es den Betroffenen, allen voran den Kindern heute geht. Ausschnitte aus diesem Bericht kann man auch schon am 10. März in der "logo!"-Sendung um 8.50 im ZDF Tivi sehen.

Ein halbes Jahr nach der Katastrophe in Japan konnte man endlich erste Erfolge verzeichnen: Das Kernkraftwerk konnte einigermaßen stabilisiert werden. Bevor das AKW ganz abgeschaltet werden kann, kann es aber noch 30 bis 40 Jahre dauern.

Rückblick:
Nach der Katastophe stand die japanische Regierung vor schwierigen Entscheidungen. Es gab Diskussionen über die zukünftige Atompolitik in Japan, über die Entsorgung des Atommülls und erneuerbare Energien. Diese sollten in Zukunft gefördert werden. Von einem baldigen Ausstieg aus der Atomkraft war bisher jedoch keine Rede.

Die betroffenen Menschen, die nach der Katastrophe evakuiert wurden, sollten bis Ende August in vorübergehende Wohngebiete umgesiedelt werden. Dies hat jedoch nicht ganz geklappt. Dafür gab es verschiedene Gründe.

Grund: Die neuen Wohnblocks sind tief im Inneren des Landes, außerdem fürchteten sich die Menschen vor der Einsamkeit. Also siedelte man ganze Nachbarschaften und Gemeinden gemeinsam um. Bis 2013 sollen außerdem geschätzt bis zu 150 Milliarden Euro Entschädigung an die Betroffenen gezahlt werden.

Ab Mai 2012 sind in Japan alle Atomkraftwerke, wegen Routinewartungen im April abgeschaltet. Viele Japaner wären dafür, dass die Kraftwerke nie wieder ans Netz angeschlossen werden.

Julia Badura

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