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Irritation um Löws Balljungenscherz

Euro 2012: UEFA manipuliert Live-Bilder

Löw und Balljunge
Die Live-Lüge: Löw traf den Balljungen NICHT in der 22 Minute sondern vor dem Spiel ZDF

Im Fall von Jogi Löw und dem Balljungen ist jetzt bewiesen: Die UEFA schneidet Stimmungsbilder zwischen die Spielszenen der Live-Übertragung, die nicht live sind

Cool, cooler, Jogi. Spätestens seitdem die Bilder über den Bildschirm flimmerten, wie Jogi Löw während der heißen Phase des Länderspielknallers zwischen Deutschland und den Niederlanden sich mit dem Balljungen einen Scherz erlaubte, gilt der deutsche Bundestrainer als Nummer 1 in Sachen Gelassenheit.

Die Fernsehbilder zeigen, wie Jogi Löw am Spielfeldrand einem Balljungen aus Spaß einen Ball aus dem Arm schlug und dabei frech lachte, während Schweinsteiger, Gomez und Co. wenige Meter weiter auf dem Platz höchstkonzentriert in die Zweikämpfe mit ihren holländischen Kontrahenten gingen.

Nun wurde bekannt, dass die Szene sich bereits beim Warmmachen vor dem Spiel zugetragen hat, und die UEFA sie als vermeintliches Live-Bild in die internationalen Fernsehbilder vom Spiel geschnitten hat. "Die Szene fand circa 15 bis 20 Minuten vor Anpfiff statt", teilte die UEFA auf Anfrage von "stern.de" mit. Und weiter: "Offensichtlich wurde es von der TV-Produktion erst während des Spiels gezeigt."

Das wäre nicht weniger als eine Manipulation von Livebildern und würde allen journalistischen Gepflogenheiten widersprechen, denen doch gerade öffentlich-rechtliche Sender wie die ARD und das ZDF verpflichtet sein müssten. Doch dass auch der Sender im Unklaren über die Datierung der Bilder war, dokumentiert das Interview nach dem Spiel zwischen ZDF-Reporter Michael Steinbrecher und Bundestrainer Löw. Von Steinbrecher auf die Szene angesprochen, sagte Löw: "War das nicht vor dem Spiel?" Steinbrecher gab zur Antwort: "Da stand es 0:0." ...