Der 48-Jährige mit den vornehm weißen Haaren war u. a. in den Serien "Sex and the City" und "Für alle Fälle Amy" zu sehen, große Bekanntheit jedoch erlangte John Slattery mit seiner Rolle in der 60er-Jahre-Serie "Mad Men" (gerade wird die 5. Staffel gedreht). In "Der Plan" (DVD ab 21.7. im Handel) mimt er einen mysteriösen Schicksalsagenten, der Matt Damon auf seinen vorbestimmten (Lebens-)Weg bringen soll.
Glauben Sie, dass es für jeden einen Plan gibt?
Vielleicht, aber man könnte sicher eine Menge bedeutender Personen aus der Geschichte nennen, die keinem Plan folgen wollten. Falls es also einen gibt, haben die Menschen trotzdem die Fähigkeit, anders zu handeln.

Sowohl in "Der Plan" als auch in "Mad Men" tragen Sie ständig Anzüge und Hüte. Haben Sie manchmal die Schnauze voll davon?
Ja! Ich musste Anzüge tragen, bis ich "Return" gedreht habe, der in Cannes lief. Da konnte ich das genaue Gegenteil spielen: Einen drogensüchtigen Mann, der im Wald in einem selbst gebauten Haus lebt. Eine willkommene Abwechslung! Ich hätte "Der Plan" fast abgelehnt, weil ich nicht schon wieder einen Film mit Anzug und Hut machen wollte.

Haben Sie etwas von der Garderobe behalten?
Dummerweise habe ich mir für "Der Plan" ein paar Schuhe ausgesucht, die gut aussahen und ich dachte: "Die behalte ich nach dem Dreh!" Aber dann musste ich den halben Film Matt Damon jagen und konnte danach zwei Wochen nicht laufen...

In welcher Zeit möchten Sie am liebsten leben?
Es ist leicht zu sagen, diese oder jene Zeit war besser als andere, aber ich glaube, das stimmt nicht. Auch in den 60ern, der "Mad Men"-Epoche, sind schlimme Dinge passiert. Ich bin mit meiner Zeit zufrieden.

Vermissen Sie den Lifestyle der 60er Jahre?
Damals gab es noch keine Handys. Handys nehmen uns die Möglichkeit, sich zu vermissen und den Moment des Rätselns, wenn jemand nicht zum verabredeten Zeitpunkt auftaucht. Einen Film wie "Die große Liebe meines Lebens" mit Cary Grant hätte es gar nicht gegeben. Sie hätten sich einfach angerufen: "Hey, ich bin ein bisschen spät dran!" Der Film wäre in einer Minute vorbei gewesen.

Würden Sie gern Ihre Zukunft kennen?
Nein, denn wie könnte man dann nicht davon besessen sein? Man würde wissen, dass man stirbt, weil einem was auf den Kopf fällt. An einem Mittwoch in elf Jahren. Wie könnte man aufhören, daran zu denken?

Interview: Linn Grunwald