Preisfrage: Welches ist der am dichtesten besiedelte Ort der Erde? Der Amazonasdschungel? Downtown Manhattan? Alles falsch. Es ist unser Darm. An die 100 Billionen Mikroorganismen drängen sich dort auf knapp 3000 Kubikzentimetern Raum. Das sind mehr als der Körper Zellen hat. Zusammen bringen unsere Passagiere rund zwei Kilo auf die Waage.
Das Ungeborene im Mutterleib ist noch allein in seiner Haut. Doch schon während der Geburt beginnen die ersten Mikroben, vom Neuland Besitz zu ergreifen. Haut, Atmungs- und Verdauungstrakt - bald ist jeder Quadratzentimeter des Körpers bewohnt.
Und das ist gut so, denn die Untermieter sind für uns lebenswichtig. Ohne ihre Hilfe könnten wir keine Nahrung verdauen. Außerdem bilden sie ein schlagkräftiges Verteidigungsheer und unterstützen das körpereigene Immunsystem bei der Abwehr von Krankheitserregern. Mikrobiologen betrachten unser bakterielles Ökosystem als eigenständiges Organ. Die Kleinstlebewesen gehören demnach genauso zu unserem Körper wie Leber, Nieren und Herz.
Doch nicht alle Mitbewohner zählen dazu. Reine Parasiten etwa sind die Haarbalgmilben, die in den Talgdrüsen der Gesichtshaut leben. Fast jeder Mensch beherberg die winzigen Spinnentiere. Erst recht kein Entrinnen gibt es vor Hausstaubmilben. Eine einzige Matratze kann Heimstatt mehrerer Millionen Tiere sein. Die Füllung eines Kopfkissens besteht nach zwei Jahren zu zehn Prozent aus toten Milben und Milbenkot. Außer für Allergiker sind die Krabbler zum Glück harmlos. Am besten, man denkt nicht an sie und widmet sich stattdessen dem menschlichen Bettgenossen.
Christian Holst
Und das ist gut so, denn die Untermieter sind für uns lebenswichtig. Ohne ihre Hilfe könnten wir keine Nahrung verdauen. Außerdem bilden sie ein schlagkräftiges Verteidigungsheer und unterstützen das körpereigene Immunsystem bei der Abwehr von Krankheitserregern. Mikrobiologen betrachten unser bakterielles Ökosystem als eigenständiges Organ. Die Kleinstlebewesen gehören demnach genauso zu unserem Körper wie Leber, Nieren und Herz.
Doch nicht alle Mitbewohner zählen dazu. Reine Parasiten etwa sind die Haarbalgmilben, die in den Talgdrüsen der Gesichtshaut leben. Fast jeder Mensch beherberg die winzigen Spinnentiere. Erst recht kein Entrinnen gibt es vor Hausstaubmilben. Eine einzige Matratze kann Heimstatt mehrerer Millionen Tiere sein. Die Füllung eines Kopfkissens besteht nach zwei Jahren zu zehn Prozent aus toten Milben und Milbenkot. Außer für Allergiker sind die Krabbler zum Glück harmlos. Am besten, man denkt nicht an sie und widmet sich stattdessen dem menschlichen Bettgenossen.
Christian Holst