Bereits das älteste Buch der Welt über Heilpflanzen, das chinesische Shennong ben cao jing, enthält ein Kapitel über Cannabis. Das Kraut helfe bei Gicht, Rheuma, Malaria und, man höre und staune: gegen Geistesabwesenheit. Vielen Gewohnheitskiffern können die chinesischen Heiler nicht begegnet sein.
Auch moderne Mediziner wissen um die Heilkraft des Hanfes. Wissenschaftlich gut belegt ist etwa seine schmerzlindernde und krampflösende Wirkung. Da die Pflanze jedoch in den meisten Ländern als Rauschmittel verboten ist, kam sie jahrzehntelang therapeutisch kaum noch zur Anwendung.
Das ändert sich jetzt. In Deutschland dürfen inzwischen mehrere Dutzend chronisch Erkrankte Cannabis ganz legal in der Apotheke kaufen. Voraussetzung ist eine Ausnahmegenehmigung der Bundesopiumstelle. Nach Einschätzung von Franjo Grotenhermen von der Arbeitsgemeinschaft "Cannabis als Medizin" gibt es hierzulande jedoch 50 000 Patienten, die von einer Therapie mit dem geächteten Kraut profitieren könnten.
Nun haben US-Forscher Ergebnisse präsentiert, die der Diskussion ums Dope eine neue Dynamik verleihen könnte. Es ist ihnen gelungen, den Wirkstoff THC der Marihuanapflanze so zu verändern, dass er seine berauschende Eigenschaft verliert. Seit Langem ist bekannt, dass THC-Moleküle an zwei Rezeptoren im Gehirn andocken und so auf für viele sehr angenehme Weise Denken und Wahrnehmung auf Reisen schicken.
Die Wissenschaftler haben jetzt entdeckt, dass an den schmerzlindernden Effekten noch weitere Rezeptoren beteiligt sind. Sie bauten das Molekül daraufhin so um, dass es sich nur noch an diese Rezeptoren bindet. Resultat: Der Stoff dämpft den Schmerz, macht aber nicht breit.
Bis daraus marktreife Medikamente entstehen, werden sicherlich noch einige Jahre vergehen. Doch schon jetzt haben die USExperten dazu beigetragen, Cannabis als das zu rehabilitieren, wofür das Kraut jahrtausendelang geschätzt wurde: als hochpotente Heilpflanze.
Christian Holst
Auch moderne Mediziner wissen um die Heilkraft des Hanfes. Wissenschaftlich gut belegt ist etwa seine schmerzlindernde und krampflösende Wirkung. Da die Pflanze jedoch in den meisten Ländern als Rauschmittel verboten ist, kam sie jahrzehntelang therapeutisch kaum noch zur Anwendung.
Das ändert sich jetzt. In Deutschland dürfen inzwischen mehrere Dutzend chronisch Erkrankte Cannabis ganz legal in der Apotheke kaufen. Voraussetzung ist eine Ausnahmegenehmigung der Bundesopiumstelle. Nach Einschätzung von Franjo Grotenhermen von der Arbeitsgemeinschaft "Cannabis als Medizin" gibt es hierzulande jedoch 50 000 Patienten, die von einer Therapie mit dem geächteten Kraut profitieren könnten.
Nun haben US-Forscher Ergebnisse präsentiert, die der Diskussion ums Dope eine neue Dynamik verleihen könnte. Es ist ihnen gelungen, den Wirkstoff THC der Marihuanapflanze so zu verändern, dass er seine berauschende Eigenschaft verliert. Seit Langem ist bekannt, dass THC-Moleküle an zwei Rezeptoren im Gehirn andocken und so auf für viele sehr angenehme Weise Denken und Wahrnehmung auf Reisen schicken.
Die Wissenschaftler haben jetzt entdeckt, dass an den schmerzlindernden Effekten noch weitere Rezeptoren beteiligt sind. Sie bauten das Molekül daraufhin so um, dass es sich nur noch an diese Rezeptoren bindet. Resultat: Der Stoff dämpft den Schmerz, macht aber nicht breit.
Bis daraus marktreife Medikamente entstehen, werden sicherlich noch einige Jahre vergehen. Doch schon jetzt haben die USExperten dazu beigetragen, Cannabis als das zu rehabilitieren, wofür das Kraut jahrtausendelang geschätzt wurde: als hochpotente Heilpflanze.
Christian Holst
Marihuana
SA, 28.5., History, 20.30 Uhr
SA, 28.5., History, 20.30 Uhr