Vier Millionen Euro sind im deutschen Fernsehen kein Pappenstiel. Für gewöhnlich reicht diese Summe aus, um drei bis vier 90-Minüter für das Hauptabendprogramm zu drehen, denn die Kosten für eine fiktionale Eigenproduktion liegen in Deutschland zwischen einer und anderthalb Millionen Euro.
Stefan Raiser, Produzent der Münchner Dreamtool Entertainment, denkt jedoch gern größer. Die von ihm produzierten Actionfilme "Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen" und "Die Jagd nach der Heiligen Lanze" (jeweils 120 Minuten) kosteten 4,7 und 5,2 Millionen Euro, der Umweltthriller "Bermuda- Dreieck Nordsee" (140 Minuten, zu sehen im Herbst 2011) sogar 5,7 Millionen. Auftraggeber: der Kölner Privatsender RTL.
Auch für sein neues Projekt, den 90-Minüter "Nina Undercover - Agentin mit Kids", mussten die Kölner wieder tief in die Tasche greifen.
Kostenpunkt der turbulenten Actionkomödie: vier Millionen Euro. Für Raiser kein Grund, nervös zu werden. "Ich habe dort immer hohe Budgets bekommen, aber dafür liefere ich auch. Immer in der vereinbarten Zeit, immer im Budget und immer in der geforderten Qualität."
Stefan Raiser, Produzent der Münchner Dreamtool Entertainment, denkt jedoch gern größer. Die von ihm produzierten Actionfilme "Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen" und "Die Jagd nach der Heiligen Lanze" (jeweils 120 Minuten) kosteten 4,7 und 5,2 Millionen Euro, der Umweltthriller "Bermuda- Dreieck Nordsee" (140 Minuten, zu sehen im Herbst 2011) sogar 5,7 Millionen. Auftraggeber: der Kölner Privatsender RTL.
Auch für sein neues Projekt, den 90-Minüter "Nina Undercover - Agentin mit Kids", mussten die Kölner wieder tief in die Tasche greifen.
Kostenpunkt der turbulenten Actionkomödie: vier Millionen Euro. Für Raiser kein Grund, nervös zu werden. "Ich habe dort immer hohe Budgets bekommen, aber dafür liefere ich auch. Immer in der vereinbarten Zeit, immer im Budget und immer in der geforderten Qualität."
Auf die legt Fiction-Chefin Barbara Thielen den allergrößten Wert. Was in ihrem Auftrag produziert wird, muss zur Zielgruppe passen. Am besten zu 100 Prozent. Das klappt nicht immer, wie Thielen unumwunden zugibt. "Wer etwas ausprobiert, kann scheitern. Das muss man riskieren. Aber wenn uns mal etwas misslungen ist, muss ich es ja nicht auch noch senden."
Und so liegen, fest verschlossen im Kölner Giftschrank, einige 45-minütige Serienpiloten, die niemals über den Bildschirm flimmern werden, darunter die von "Dschungelkind"-Regisseur Roland Suso Richter aufwendig (und teuer) gedrehte Auftaktfolge zu einer Serie über Gehirnchirurgen ("Brains"), oder "Entführt", der von Nicolai Rohde inszenierte Pilotfilm zu einer Thrillerserie.
Wird aus dem Film eine Serie?
Damit "Nina Undercover - Agentin mit Kids" nicht das gleiche Schicksal ereilt, wurde schon beim Drehbuch sorgfältig auf alle Zutaten geachtet, die das RTL-Publikum liebt. Das Rezept liest sich so: Man nehme gut getrickste Action à la "Alarm für Cobra 11", ein Dutzend coole Superzeitlupen wie in einer US-Serie, eine Prise lässig-ironischen Humor und als Sahnehäubchen eine amüsante Lovestory mit reichlich Hindernissen wie in "Doctor's Diary" - dann wird ein RTL-Eventmovie draus.
In dem hat sich Agentin Nina (Claudia Hiersche aus "Verbotene Liebe") nach dem Tod ihrer Schwester aus dem Job verabschiedet, um sich um ihre Nichte und die beiden Neffen zu kümmern. Als einem Waffenhändler die Flucht aus dem Gefängnis gelingt, wird Nina reaktiviert, um den Gangster wieder hinter Schloss und Riegel zu bringen.
Der Produzent träumt davon, dass Nina in Serie geht: "Wir haben den Stoff für zwölf Folgen in der Schublade." Barbara Thielen lässt's langsamer angehen. "Je mehr Serien wir produzieren, desto mehr müssen wir auf eine Mischkalkulation achten. Nur aufwendige Formate wie ‚Cobra 11‘ können wir uns nicht leisten. Aber auch ‚Doctor's Diary‘ rechnet sich erst nach der zweiten oder dritten Wiederholung."
Einig sind sich die beiden allerdings in der Quotenerwartung. "Die muss über 20 Prozent liegen", so Produzent Stefan Raiser. "Sonst würde ich nicht in Serie gehen wollen." Falls ihn der Sender denn überhaupt darum bittet...
Susanne Sturm
Und so liegen, fest verschlossen im Kölner Giftschrank, einige 45-minütige Serienpiloten, die niemals über den Bildschirm flimmern werden, darunter die von "Dschungelkind"-Regisseur Roland Suso Richter aufwendig (und teuer) gedrehte Auftaktfolge zu einer Serie über Gehirnchirurgen ("Brains"), oder "Entführt", der von Nicolai Rohde inszenierte Pilotfilm zu einer Thrillerserie.
Wird aus dem Film eine Serie?
Damit "Nina Undercover - Agentin mit Kids" nicht das gleiche Schicksal ereilt, wurde schon beim Drehbuch sorgfältig auf alle Zutaten geachtet, die das RTL-Publikum liebt. Das Rezept liest sich so: Man nehme gut getrickste Action à la "Alarm für Cobra 11", ein Dutzend coole Superzeitlupen wie in einer US-Serie, eine Prise lässig-ironischen Humor und als Sahnehäubchen eine amüsante Lovestory mit reichlich Hindernissen wie in "Doctor's Diary" - dann wird ein RTL-Eventmovie draus.
In dem hat sich Agentin Nina (Claudia Hiersche aus "Verbotene Liebe") nach dem Tod ihrer Schwester aus dem Job verabschiedet, um sich um ihre Nichte und die beiden Neffen zu kümmern. Als einem Waffenhändler die Flucht aus dem Gefängnis gelingt, wird Nina reaktiviert, um den Gangster wieder hinter Schloss und Riegel zu bringen.
Der Produzent träumt davon, dass Nina in Serie geht: "Wir haben den Stoff für zwölf Folgen in der Schublade." Barbara Thielen lässt's langsamer angehen. "Je mehr Serien wir produzieren, desto mehr müssen wir auf eine Mischkalkulation achten. Nur aufwendige Formate wie ‚Cobra 11‘ können wir uns nicht leisten. Aber auch ‚Doctor's Diary‘ rechnet sich erst nach der zweiten oder dritten Wiederholung."
Einig sind sich die beiden allerdings in der Quotenerwartung. "Die muss über 20 Prozent liegen", so Produzent Stefan Raiser. "Sonst würde ich nicht in Serie gehen wollen." Falls ihn der Sender denn überhaupt darum bittet...
Susanne Sturm