Vor 16 Jahren gründete Jeffrey Katzenberg gemeinsam mit Steven Spielberg und Musikmogul David Geffen das Hollywoodstudio DreamWorks.
Als Chef von Dream-Works-Animation verantwortete er seitdem Erfolge wie "Madagascar 1+2", "Kung Fu Panda" und die "Shrek"-Reihe. Anlässlich der 3-D-Produktion "Drachenzähmen leicht gemacht" besuchte Kolumnist Oliver Kalkofe - im Zweitberuf Schauspieler, Autor, Kritiker, Synchronsprecher (auch in der DreamWorks-Animation-Produktion "Monsters vs. Aliens", 2009) und mehr - Katzenberg in Glendale, Kalifornien. Ein Gespräch über die 3. Dimension.
OLIVER KALKOFE Als Sie vor fast einem Jahr die Journalisten auf den 3-D-Boom im Kino vorbereiten wollten, wurde dies mit großer Skepsis quittiert. Sind Ihre Erwartungen enttäuscht oder übertroffen worden?
JEFFREY KATZENBERG Sie wurden genau eingelöst. Im Grunde hat sich alles exakt so entwickelt, wie ich es vorausgesagt habe. Da hatte mir allerdings James Cameron schon 30 Minuten von "Avatar" gezeigt und ich war überwältigt, weil ich so etwas noch nie zuvor auf der Leinwand gesehen hatte. Ich war mir sicher, dass sich spätestens mit diesem Film die 3-D-Technik auch bei der Masse durchsetzen wird.
OLIVER KALKOFE Die Zahl der 3-D-Leinwände hat sich seitdem fast verdoppelt. Aber damals wollte Ihnen keiner so recht glauben.
JEFFREY KATZENBERG Neuerungen und revolutionäre Ideen werden immer auf große Skeptiker treffen. Dazu kommt, dass die 3-D-Technik ja nicht wirklich neu ist, es gab sie ja schon. Allerdings noch mit Rot-Grün-Brille und nie wirklich erfolgreich. Verständlich, dass man da erst einmal nur zaghaft euphorisch war.
Als Chef von Dream-Works-Animation verantwortete er seitdem Erfolge wie "Madagascar 1+2", "Kung Fu Panda" und die "Shrek"-Reihe. Anlässlich der 3-D-Produktion "Drachenzähmen leicht gemacht" besuchte Kolumnist Oliver Kalkofe - im Zweitberuf Schauspieler, Autor, Kritiker, Synchronsprecher (auch in der DreamWorks-Animation-Produktion "Monsters vs. Aliens", 2009) und mehr - Katzenberg in Glendale, Kalifornien. Ein Gespräch über die 3. Dimension.
OLIVER KALKOFE Als Sie vor fast einem Jahr die Journalisten auf den 3-D-Boom im Kino vorbereiten wollten, wurde dies mit großer Skepsis quittiert. Sind Ihre Erwartungen enttäuscht oder übertroffen worden?
JEFFREY KATZENBERG Sie wurden genau eingelöst. Im Grunde hat sich alles exakt so entwickelt, wie ich es vorausgesagt habe. Da hatte mir allerdings James Cameron schon 30 Minuten von "Avatar" gezeigt und ich war überwältigt, weil ich so etwas noch nie zuvor auf der Leinwand gesehen hatte. Ich war mir sicher, dass sich spätestens mit diesem Film die 3-D-Technik auch bei der Masse durchsetzen wird.
OLIVER KALKOFE Die Zahl der 3-D-Leinwände hat sich seitdem fast verdoppelt. Aber damals wollte Ihnen keiner so recht glauben.
JEFFREY KATZENBERG Neuerungen und revolutionäre Ideen werden immer auf große Skeptiker treffen. Dazu kommt, dass die 3-D-Technik ja nicht wirklich neu ist, es gab sie ja schon. Allerdings noch mit Rot-Grün-Brille und nie wirklich erfolgreich. Verständlich, dass man da erst einmal nur zaghaft euphorisch war.
OLIVER KALKOFE 3-D bietet jede Menge Möglichkeiten, beschränkt die Filmemacher aber auch, weil beispielsweise Steadycam oder seitliche Kamerafahrten nicht möglich sind.
JEFFREY KATZENBERG Theoretisch ist inzwischen fast alles möglich. Nur macht nicht alles in 3-D auch wirklich Sinn. Zuviel 3-D bei schneller Fahrt oder unruhiger Kamerabewegung kann eher stören oder ablenken, in ruhigeren Einstellungen aber bringt die Tiefe eine ganz andere Bedeutung in ein Bild, der Effekt wird verstärkt.
OLIVER KALKOFE Der Regisseur muss sich also vorher ganz genau entscheiden, wie viel 3-D er in jeder einzelnen Einstellung haben möchte?
JEFFREY KATZENBERG Richtig. Wir können die Aufnahmen Bild für Bild beeinflussen und rein technisch gibt es kaum noch Beschränkungen. Wenn etwas nicht funktioniert, dann nur, weil wir einen Fehler gemacht haben, nicht weil es nicht möglich ist.
OLIVER KALKOFE 3-D hat das Kino erfolgreich erobert. Was geschieht mit dem Rest der multimedialen Welt?
JEFFREY KATZENBERG Die ersten 3-D-TV-Geräte kommen ja bereits auf den Markt, aber man braucht länger, um die Nutzer an die neuen Möglichkeiten heranzuführen. Ich tippe auf fünf bis zehn Jahre. Ich bin mir sicher: wenn wir uns hier Anfang des nächsten Jahrzehnts wieder treffen, werden fast alle Videobilder in 3-D sein. Und für die meisten wird man nicht mal eine Brille brauchen.
OLIVER KALKOFE Also wird sich die Technik nicht nur auf Filme beschränken?
JEFFREY KATZENBERG Nein, ob Computer, iPhones, Digitalkameras, Kunst - in zehn Jahren wird alles um uns in 3-D sein.
OLIVER KALKOFE Die gewaltige Resonanz auf 3-D hat dem Kino den lang erwarteten Aufschwung beschert, weil das Kino endlich wieder etwas bieten konnte, was man zuhause nicht erleben kann. Birgt die Weiterentwicklung zum dreidimensionalen Fernsehbild da nicht eine große Gefahr fürs Kino?
JEFFREY KATZENBERG Um den optimalen dreidimensionalen Effekt zu erhalten, müssen viele Faktoren stimmen, z.B. Dunkelheit, Sichtwinkel, Bildgröße. Selbst auf einer riesigen Flatscreen wird man niemals den gleichen Eindruck bekommen wie im Kino. Es ist wie der Unterschied, ob man sich ein Fußballspiel im Stadion oder zuhause ansieht. Beides macht Spaß, aber es sind vollkommen unterschiedliche Erfahrungen.
JEFFREY KATZENBERG Theoretisch ist inzwischen fast alles möglich. Nur macht nicht alles in 3-D auch wirklich Sinn. Zuviel 3-D bei schneller Fahrt oder unruhiger Kamerabewegung kann eher stören oder ablenken, in ruhigeren Einstellungen aber bringt die Tiefe eine ganz andere Bedeutung in ein Bild, der Effekt wird verstärkt.
OLIVER KALKOFE Der Regisseur muss sich also vorher ganz genau entscheiden, wie viel 3-D er in jeder einzelnen Einstellung haben möchte?
JEFFREY KATZENBERG Richtig. Wir können die Aufnahmen Bild für Bild beeinflussen und rein technisch gibt es kaum noch Beschränkungen. Wenn etwas nicht funktioniert, dann nur, weil wir einen Fehler gemacht haben, nicht weil es nicht möglich ist.
OLIVER KALKOFE 3-D hat das Kino erfolgreich erobert. Was geschieht mit dem Rest der multimedialen Welt?
JEFFREY KATZENBERG Die ersten 3-D-TV-Geräte kommen ja bereits auf den Markt, aber man braucht länger, um die Nutzer an die neuen Möglichkeiten heranzuführen. Ich tippe auf fünf bis zehn Jahre. Ich bin mir sicher: wenn wir uns hier Anfang des nächsten Jahrzehnts wieder treffen, werden fast alle Videobilder in 3-D sein. Und für die meisten wird man nicht mal eine Brille brauchen.
OLIVER KALKOFE Also wird sich die Technik nicht nur auf Filme beschränken?
JEFFREY KATZENBERG Nein, ob Computer, iPhones, Digitalkameras, Kunst - in zehn Jahren wird alles um uns in 3-D sein.
OLIVER KALKOFE Die gewaltige Resonanz auf 3-D hat dem Kino den lang erwarteten Aufschwung beschert, weil das Kino endlich wieder etwas bieten konnte, was man zuhause nicht erleben kann. Birgt die Weiterentwicklung zum dreidimensionalen Fernsehbild da nicht eine große Gefahr fürs Kino?
JEFFREY KATZENBERG Um den optimalen dreidimensionalen Effekt zu erhalten, müssen viele Faktoren stimmen, z.B. Dunkelheit, Sichtwinkel, Bildgröße. Selbst auf einer riesigen Flatscreen wird man niemals den gleichen Eindruck bekommen wie im Kino. Es ist wie der Unterschied, ob man sich ein Fußballspiel im Stadion oder zuhause ansieht. Beides macht Spaß, aber es sind vollkommen unterschiedliche Erfahrungen.
OLIVER KALKOFE Und was kommt, wenn 3-D für alle zur Normalität geworden ist? 4-D-Kino mit Live-Effekten?
JEFFREY KATZENBERG Nein, ich glaube das ist nur etwas für Vergnügungsparks. Aber die 3-D-Technik bietet noch so viel unentdecktes Potential, dass wir damit das Publikum noch lange überraschen und faszinieren werden.
OLIVER KALKOFE Was muss man beachten, um einen guten 3-D-Film zu machen?
JEFFREY KATZENBERG Wenn man eine schlechte Idee perfekt umsetzt, bleibt es trotzdem eine schlechte Idee. Das Wichtigste ist und bleibt eine gute Idee und ein sehr gutes Buch. Einfach alte Horrorfilme in 3-D nachzudrehen, ist allerdings keine gute Idee.
JEFFREY KATZENBERG Nein, ich glaube das ist nur etwas für Vergnügungsparks. Aber die 3-D-Technik bietet noch so viel unentdecktes Potential, dass wir damit das Publikum noch lange überraschen und faszinieren werden.
OLIVER KALKOFE Was muss man beachten, um einen guten 3-D-Film zu machen?
JEFFREY KATZENBERG Wenn man eine schlechte Idee perfekt umsetzt, bleibt es trotzdem eine schlechte Idee. Das Wichtigste ist und bleibt eine gute Idee und ein sehr gutes Buch. Einfach alte Horrorfilme in 3-D nachzudrehen, ist allerdings keine gute Idee.