Von "Rock am Ring" direkt ins Aubach? Das geht nur bei "Mord mit Aussicht". Die vorletzte Folge der vergnüglichen Eifelkrimi serie trägt den programmatischen Titel "Tod eines Roadies".
Die Technolegende Fraktus verlegt ihre Aftershowparty nach Hengasch, weil Roadie Gonzo den Bürgermeister Schulte (Johann von Bülow) von früher kennt. Nach wilder Saufpartie hat nicht nur Eifelkommissarin Sophie Haas (Caroline Peters) einen dicken Kopp, sondern auch Gonzo: Der steckt nämlich kopfüber tot im Blumenkübel.

Die drei von Fraktus - gespielt von den Protagonisten der Künstlergruppe Studio Braun (Heinz Strunk, Rocko Schamoni, Jacques Palminger) - sind schnell verdächtig; so will jeder von ihnen etwas mit Gonzos schwangerer Freundin gehabt haben. Dazu erfahren wir, dass Sophie Haas als Teenager schon Fan der Elektrocombo war und Schulte einst auf den schönen Spitznamen "Schullemulle" hörte.

Der langjährige "Mord mit Aussicht"-Regisseur Lars Jessen, der Rocko Schamonis Roman "Dorfpunks" verfilmte und 2012 die Kino-Mockumentary "Fraktus" drehte, war selbst überrascht, dass er das schräge Studio-Braun-Trio nach Hengasch in die Hauptsendezeit holen konnte, und lobt "Abenteuergeist" und "Vertrauensvorschuss" des produzierenden WDR.

Schließlich: "Immer Underground ist auch öde, dann gefällt man nur seinen Kumpels..." Für "Mord mit Aussicht" geht's nun mit einem Kinofilm weiter, der schon gedreht wird; zu einer etwaigen vierten TV-Staffel habe sich noch niemand geäußert, aber der WDR wäre "echt ziemlich blöd", so Jessen, wenn er's nicht machen würde.

Und Fraktus? Neue Platte, neue Tour in 2015, dazu eine geplante TV-Serie, die überleiten soll zum zweiten Kinofilm: "Fraktus Against America". Klingt angemessen gigantomanisch. Na dann: "Ladies first, James Last..."

DI 9.12. DAS ERSTE 20.15