Wenn Regisseur und Co-Produzent Andrew Haigh ("Weekend") von seinen Protagonisten sagt, das Uninteressanteste an ihnen sei "die Tatsache, dass sie homosexuell sind", mag das seltsam klingen. Schließlich dreht sich "Looking" um eine Gruppe schwuler Freunde.

Die Serie spielt überwiegend im "Castro District", dem Viertel von San Francisco, in dem sich in den 70er-Jahren eine der ersten Gay Communitys in den USA etablierte. Und sie bedient durchaus auch gängige Klischees - etwa, wenn der auf diesem Gebiet bislang unerfahrene Patrick gleich in der ersten Szene einen Ausflug ins Cruising-Milieu unternimmt.

Wie dieser Versuch dann grandios scheitert, ist so unfreiwillig komisch, dass man sofort ahnt: Es wird beim Versuch bleiben. Das Leben findet nämlich ganz (wo)anders statt.
Wenn die schwule Community in "Looking" auf die Straße geht, dann ist das kein politisches Statement mehr, nicht länger Kampf für gleiche Rechte, sondern eine große Party. Das Schwulsein an sich wird nicht hinterfragt. Es ist schlicht eine Tatsache. In den Fokus rücken andere Dinge. (...)

>>> "Looking" im TV

Schwule Variante von "Sex and the City"?

Ulrike Wäbs

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