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Jugenddrama mit Matthew McConaughey.

Hinaus in die Freiheit

"Mud - Kein Ausweg" (SA, 19.9.) zeigt das bittersüße Ende der Kindheit - Amerika liebt solche Filme.

Die erste Liebe, der erste Herzschmerz, erste Entscheidungen, die echte Konsequenzen haben: Von der Kindheit zu erzählen, der Begegnung mit der doppelbödigen Welt der Erwachsenen, dem Abschütteln von Autoritäten - das sind tief in der Historie als britische Kolonie angelegte Motive der US-Literatur. Mark Twains "Huckleberry Finn" spiegelt dies ebenso wie Salingers "Fänger im Roggen".

Diese schwingende Atmosphäre zwischen Unschuld und Gefahr ist das Charakteristikum einer ganzen Reihe von Filmen, beispielhaft war "Stand by Me" von Rob Reiner aus dem Jahr 1986. Das sensible Jugenddrama nach Stephen King wurde mit seinem nostalgischen Flair und Jungstars wie River Phoenix zum Sommerhit.

Das märchenhafte Abenteuer "Mud" von Regisseur Jeff Nichols ("Take Shelter") erinnert wiederum an Twains mythische Südstaatenlandschaften.
Der Film erzählt von einem dieser letzten unschuldigen Sommer am Mississippi. Wohl nur eine biblische Sturmflut kann das Motorboot, das die beiden 14-jährigen Freunde Neckbone und Ellis (großartig: Tye Sheridan) entdecken, hoch in die Bäume einer Insel geworfen haben.

Ihr spektakulärer Fund aber ist schon vergeben. Wie der zwielichtige Mud ("True Detective" McConaughey mal mit, mal ohne Shirt) das Unheil in diese Welt trägt, war hierzulande nie im Kino, ist aber nun endlich im Free-TV zu sehen.

R. Kortum

SA 16.9. SERVUS TV 20.15