Anett Sattler ist die Frau, der die Sportler vertrauen. Vor allem die Handballer und ihr Experte Stefan Kretzschmar, mit dem sie das Final-Four-Event um den DHB-Pokal (30.4. bis 1.5. in Hamburg) moderieren wird. Das hätte sich die zierliche Wahlberlinerin auch nicht träumen lassen, als sie 2003 im Alter von 20 Jahren als Fußball-Fieldreporterin anfing. Im Interview spricht Sattler über ihr Verhältnis zu Kretzschmar, den Aufstieg zum "Handballgesicht" von Sport1 - und weshalb ein selbst zusammengeschraubtes Podest dabei eine nicht ganz unwesentliche Rolle gespielt hat.
TV SPIELFILM: In Ihrem Kinderzimmer hing ein Poster vom früheren Handballstar Stefan Kretzschmar - wie verlief eigentlich Ihre erste persönliche Begegnung?
ANETT SATTLER Ich war 13 oder 14, und Stefan spielte noch beim SC Magdeburg. Wir Mädels vom SV Lok Rangsdorf, C-Jugend damals, sind zu einem Freundschaftsspiel der Magdeburger bei uns in der Nähe gefahren, und ich habe mich dann irgendwann getraut, ihn um ein gemeinsames Foto zu bitten.
TV SPIELFILM: In Ihrem Kinderzimmer hing ein Poster vom früheren Handballstar Stefan Kretzschmar - wie verlief eigentlich Ihre erste persönliche Begegnung?
ANETT SATTLER Ich war 13 oder 14, und Stefan spielte noch beim SC Magdeburg. Wir Mädels vom SV Lok Rangsdorf, C-Jugend damals, sind zu einem Freundschaftsspiel der Magdeburger bei uns in der Nähe gefahren, und ich habe mich dann irgendwann getraut, ihn um ein gemeinsames Foto zu bitten.
TV SPIELFILM: Seine erste Erinnerung an Sie hat Stefan Kretzschmar mal in einem Interview geschildert...
ANETT SATTLER Ich weiß, er hat gedacht: Wie kann ein Mensch so klein sein? (Sattler misst 1,58 Meter) Er war damals gerade Sportdirektor in Magdeburg geworden, und ich habe ihn für einen Vorbericht interviewt. Am Ende war er positiv überrascht, dass dieser kleine Mensch ein ziemlich großes Handballherz hat.
TV SPIELFILM: Im Rahmen der Comedy Roast Show in Leipzig, bei der ein anwesender Promi "Opfer" von Spottreden wird, haben Sie mal verraten, dass Kretzschmar bei Sport1 als "der Tätowierte" und "der Patient" firmiert.
ANETT SATTLER Worum es bei der Show genau gehen sollte, habe ich erst nach meiner Zusage erfahren. Für mich war das eine schwierige Situation, weil wir längst eng miteinander befreundet sind. Ich habe dann halt auf meine Art versucht, etwas Humorvolles über Stefan zu sagen, kein Gedisse, sondern gemeinsam erlebte Geschichten.
TV SPIELFILM: Und die Spitznamen?
ANETT SATTLER Tätowiert ist er ja nun mal.
TV SPIELFILM: "Der Patient" finde ich viel interessanter. Was steckt dahinter?
ANETT SATTLER Ach, das ist viele Jahre her. Als Stefan bei uns als Experte anfing, war er natürlich noch nicht so an die Arbeitsabläufe im Fernsehalltag gewöhnt. Woher auch. Da gab es eben Situationen, in denen er in der Handballredaktion auch mal scherzhaft als "Patient" tituliert wurde. Mittlerweile ist Stefan im TV-Bereich aber ein absoluter Vollprofi.
TV SPIELFILM: Eine Zeit lang standen Sie bei Interviews auf einem Podest, um den Größenunterschied zu den Spielern auszugleichen. Ihre Idee oder eine Regieanweisung?
ANETT SATTLER Der Größenunterschied ist ja offenkundig und war unterschwellig immer ein Thema. Ab und zu wurde mir ein Kamerakoffer oder ein Bierkasten hingestellt. Und ein Bierkasten ist schon richtig hoch - also habe ich mir gesagt, ich brauche ein Podest mit "natürlicher" Höhe. Ich bin in den Baumarkt, habe mir eine Holzplatte und zwei Balken besorgt und mit dem Akkuschrauber zusammengeschraubt.
TV SPIELFILM: In den Hallen haben Sie dafür
sicher den einen oder anderen Spruch zu hören bekommen.
ANETT SATTLER Da habe ich mir ein dickes Fell zugelegt. Ganz ehrlich: So was kann auch mal eine Interviewsituation auflockern. Es gab ein paar Spieler, die mich vorher von meinem Podest geschubst und sich selbst draufgestellt haben. Da lacht man dann gemeinsam drüber, und schon ist man stimmungsmäßig ganz anders drin in so einem Interview.
TV SPIELFILM: Welche Unterschiede gibt es
bei Interviews zwischen Handballern und Fußballern?
ANETT SATTLER Fußballer sind medial viel stärker frequentiert. Und deshalb vielleicht auch manchmal etwas unmotivierter. Wahrscheinlich würde es jedem von uns so gehen, dass man irgendwann beim achten Kamerateam keine Lust mehr hätte, wieder dieselben Fragen zu beantworten. Handballer haben generell noch mehr Zeit für Interviews. Und die sind dann natürlich auch viel nachhaltiger als das 85. Mixed-Zone-Interview nach einem 0 : 0 in der Zweiten Liga.
Frank Steinberg
Halbfinale
Rhein-Neckar Löwen - SG Flensburg-Handewitt
SA 30.4. Sport1 14:45
Bergischer HC - SC Magdeburg
SA 30.4. Sport1 17:30
Finale
SO 1.5. Sport1 14:45
ANETT SATTLER Ich weiß, er hat gedacht: Wie kann ein Mensch so klein sein? (Sattler misst 1,58 Meter) Er war damals gerade Sportdirektor in Magdeburg geworden, und ich habe ihn für einen Vorbericht interviewt. Am Ende war er positiv überrascht, dass dieser kleine Mensch ein ziemlich großes Handballherz hat.
TV SPIELFILM: Im Rahmen der Comedy Roast Show in Leipzig, bei der ein anwesender Promi "Opfer" von Spottreden wird, haben Sie mal verraten, dass Kretzschmar bei Sport1 als "der Tätowierte" und "der Patient" firmiert.
ANETT SATTLER Worum es bei der Show genau gehen sollte, habe ich erst nach meiner Zusage erfahren. Für mich war das eine schwierige Situation, weil wir längst eng miteinander befreundet sind. Ich habe dann halt auf meine Art versucht, etwas Humorvolles über Stefan zu sagen, kein Gedisse, sondern gemeinsam erlebte Geschichten.
TV SPIELFILM: Und die Spitznamen?
ANETT SATTLER Tätowiert ist er ja nun mal.
TV SPIELFILM: "Der Patient" finde ich viel interessanter. Was steckt dahinter?
ANETT SATTLER Ach, das ist viele Jahre her. Als Stefan bei uns als Experte anfing, war er natürlich noch nicht so an die Arbeitsabläufe im Fernsehalltag gewöhnt. Woher auch. Da gab es eben Situationen, in denen er in der Handballredaktion auch mal scherzhaft als "Patient" tituliert wurde. Mittlerweile ist Stefan im TV-Bereich aber ein absoluter Vollprofi.
TV SPIELFILM: Eine Zeit lang standen Sie bei Interviews auf einem Podest, um den Größenunterschied zu den Spielern auszugleichen. Ihre Idee oder eine Regieanweisung?
ANETT SATTLER Der Größenunterschied ist ja offenkundig und war unterschwellig immer ein Thema. Ab und zu wurde mir ein Kamerakoffer oder ein Bierkasten hingestellt. Und ein Bierkasten ist schon richtig hoch - also habe ich mir gesagt, ich brauche ein Podest mit "natürlicher" Höhe. Ich bin in den Baumarkt, habe mir eine Holzplatte und zwei Balken besorgt und mit dem Akkuschrauber zusammengeschraubt.
TV SPIELFILM: In den Hallen haben Sie dafür
sicher den einen oder anderen Spruch zu hören bekommen.
ANETT SATTLER Da habe ich mir ein dickes Fell zugelegt. Ganz ehrlich: So was kann auch mal eine Interviewsituation auflockern. Es gab ein paar Spieler, die mich vorher von meinem Podest geschubst und sich selbst draufgestellt haben. Da lacht man dann gemeinsam drüber, und schon ist man stimmungsmäßig ganz anders drin in so einem Interview.
TV SPIELFILM: Welche Unterschiede gibt es
bei Interviews zwischen Handballern und Fußballern?
ANETT SATTLER Fußballer sind medial viel stärker frequentiert. Und deshalb vielleicht auch manchmal etwas unmotivierter. Wahrscheinlich würde es jedem von uns so gehen, dass man irgendwann beim achten Kamerateam keine Lust mehr hätte, wieder dieselben Fragen zu beantworten. Handballer haben generell noch mehr Zeit für Interviews. Und die sind dann natürlich auch viel nachhaltiger als das 85. Mixed-Zone-Interview nach einem 0 : 0 in der Zweiten Liga.
Frank Steinberg
Halbfinale
Rhein-Neckar Löwen - SG Flensburg-Handewitt
SA 30.4. Sport1 14:45
Bergischer HC - SC Magdeburg
SA 30.4. Sport1 17:30
Finale
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