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Hitchcock-Doku zur Auschwitz-Befreiung

Gegen das Vergessen

Deutsche Jugendliche besuchen das Mahnmal für den Völkermord in Polen (MO, 26.1.).

Der 27. Januar ist offizieller Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. 1945 befreite die Rote Armee den KZ-Komplex Auschwitz bei Krakau im deutsch besetzten Polen. Über eine Million Männer, Frauen und Kinder, überwiegend Juden, ermordeten die Nazis allein im Vernichtungslager Birkenau. Die meisten Deportierten erstickten kurz nach Ankunft qualvoll in Gaskammern.

Als die Sowjets Auschwitz erreichen, finden sie rund 6000 Häftlinge vor - ausgemergelt, krank, traumatisiert. Dazu Tonnen von Kleidung, Hausrat, Menschenhaar. Amerikaner und Briten beenden das Leid in den Lagern von Buchenwald oder Dachau im April, stoßen auch hier auf Leichenberge.
Im Angesicht des Grauens fordern die Alliierten eine schonungslose Dokumentation, um das Tätervolk mit den Verbrechen zu konfrontieren: Schockpädagogik zwecks Entnazifizierung. Unter anderem filmen britische Kameramänner im KZ Bergen-Belsen Ungeheuerliches, intuitiv und hautnah.

Produzent Sidney Bernstein bittet Regisseur Alfred Hitchcock um den Schnitt des Rohmaterials. Doch der Film bleibt unvollendet, die Umerziehungsideologie ändert sich. Unter den Vorzeichen des Kalten Krieges wollen die Westalliierten Verbündete und die demoralisierten Deutschen nicht mit Schuld belasten. Die Filmrollen verschwinden im Archiv des Imperial War Museum...

Wie es kam, dass die Doku aus der Versenkung auftauchte und nach 69 Jahren bei der Berlinale 2014 uraufgeführt wurde, erzählt "Night Will Fall - Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen", eine einzigartig authentische, schwer erträgliche Lektion.

Ich fahre nach Auschwitz
MO 26.1. ARD 23.30


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