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Gute Zeiten, magische Zeiten

Outlander - Die Highland-Saga als neue Mystery-Serie

Outlander
Claire Randall (Caitriona Balfe) Sony Pictures Television Inc.

In der Fantasyserie "Outlander" (MI, 20.5.) findet sich eine Frau plötzlich im Schottland des 18. Jahrhundert wieder.

Spätherbst 1743. Eine schöne Frau steht zitternd in einer Hütte voller ungewaschener, bedrohlich dreinblickender Highlander. Am Leib trägt sie nur ein zerfetztes Kleidchen, aber das hält sie nicht davon ab, wie ein Bierkutscher zu fluchen, wenn ihr etwas nicht passt.

Sagt einer der Männer: "Ich habe noch nie eine Frau so reden hören. Dein Mann sollte dir Manieren beibringen. Der Heilige Paulus sagt..." Sie fällt ihm ins Wort: "Der verdammte Heilige soll sich um seinen eigenen Dreck scheren. Und du auch."

Als Hochschulprofessorin Diana Gabaldon vor 25 Jahren diese Szene schrieb, war ihr schnell klar, dass die Figur der Claire Randall, die sie gerade im Begriff war zu erschaffen, nicht zu den streng katholischen Schotten aus den Highlands passen wollte. Aber was sie auch versuchte - Claire blieb selbstbewusst, emanzipiert, modern.
Und so kam Gabaldon auf die Idee, aus Claire eine englische Zeitreisende zu machen, die es durch Zufall 200 Jahre zurück verschlägt. 1945 ist Krankenschwester Claire mit dem Historiker Frank verheiratet, im Jahr 1743 verliebt sie sich in Jamie. Fortan plagen sie Gewissensbisse: Ist es Betrug, einem Mann untreu zu sein, der erst in 170 Jahren geboren werden wird?

Was Gabaldon als Fingerübung geplant hatte, als Test, ob sie überhaupt zur Autorin taugt, wurde zu einer beispiellosen Erfolgsgeschichte. Der Mix aus Fantasy, historischen Fakten und einer komplizierten Liebesgeschichte fasziniert Millionen Leser in aller Welt.

Schon kurz nach Erscheinen des ersten Bandes "Feuer und Stein" trudelten bei Gabaldon die ersten Angebote ein, ihre Geschichte zu verfilmen. "Pro Monat kamen drei bis vier Anfragen, aber ich wollte genau prüfen, wem ich den Zuschlag gebe. Sind die Rechte erst einmal verkauft, hat man ja als Autor keinen Einfluss mehr - es sei denn, man ist Joan K. Rowling."

Und so hat es beinahe 20 Jahre gedauert, bis Gabaldon mit Emmy-Preisträger Ronald D. Moore ("Stark Trek", "Mission Impossible") den richtigen Executive Producer gefunden hatte. Unter dessen Federführung entstand, basierend auf dem ersten Band, eine 16-teilige TV-Serie, die in den USA beim Pay-TVSender Starz lief.

In der Hauptrolle als Claire überzeugt die bislang unbekannte irische Schauspielerin Caitriona Balfe. An ihrer Seite empfiehlt sich der Schotte Sam Heughan (Jamie) für Hollywood. In den USA ist "Outlander" so erfolgreich, dass schon nach Ausstrahlung der ersten Folge eine zweite Staffel bestellt wurde. Nicht unwahrscheinlich, dass sechs weitere folgen werden.

Susanne Sturm

Outlander
MI 20.5. Vox 20.15 Uhr