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Gruselmythos "Zombies"

Achtung, Gammelfleisch!

Zombie
Da hilft kein Botox mehr: Zombie aus der Fox-Serie "The Walking Dead" FOX Network

Zombies nicht nur auf der Leinwand: Hat der Gruselmythos einen wahren Kern? ("Zombies - Die Wahrheit..." , FR, 10.12., Nat. Geogr. Chan., 22.30 Uhr)

Sie sind buchstäblich nicht totzukriegen: Allein in den letzten zwei Jahren kamen weltweit an die 100 neue Zombie-Streifen ins Kino. Und auch im Fernsehen sind sie inzwischen sehr lebendig: Anfang November startete auf Fox die Serie "The Walking Dead.

Mit ihren mythischen Ahnen haben die hirnamputierten Amotoriker und Gesichtsbaracken, die im Kino nach Menschenfleisch jiepern, nur den Namen gemein. National Geographic geht jetzt in einer Doku den Wurzeln des Zombie-Glaubens auf den Grund.

Die liegen in Afrika, von wo Sklaven den Mythos nach Haiti importierten. Dort hat der Voodoo-Kult bis heute den Status einer Staatsreligion. In den Vorstellungen der Gläubigen können Zauberer Menschen in einen scheintoten Zustand versetzen und dann als willenlose Arbeitssklaven wieder zum Leben erwecken. Haitianer haben keine Angst vor Zombies, sie fürchten nur, selbst einer zu werden.

Nach Meinung des Ethnobotanikers Wade Davis ist diese Furcht begründet: Bei Reisen durch Haiti will er Beweise dafür gefunden haben, dass Voodoo-Zauberer Menschen mit Hilfe von Drogen über Jahre in Trance halten und als Sklaven missbrauchen. Andere Forscher argwöhnen allerdings, dass Davis bei seinen botanischen Feldforschungen ein paar mal zu oft an den falschen Pilzen geknabbert hat.

Oder sind die Zombies längst unter uns? "Wir sind alle Zombies", sagt ein Fan in der National-Geographic-Doku. Vielleicht sind die Wesen zurzeit deshalb so populär, weil sich das Heer der Unzufriedenen in ihnen wiedererkennt: Wie ferngesteuert aufstehen, zur Arbeit gehen, schlafen legen, wieder zur Arbeit gehen und so weiter - tagein, tagaus. Immerhin sehen wir dabei besser aus.