.

Grauzone Waffenhandel

Meister des Todes

Deutsche Waffen sind weltweit gefragt. Auch dort, wohin man sie nicht liefern darf. Für findige Exporteure kein Problem, wie der Spielfilm "Meister des Todes" und die anschließende Dokumentation zeigen (MI, 23.9.).

Deutsche Waffenschmieden sind ins Gerede gekommen. Nicht nur, weil die Bundeswehr Mängel bei den neuen Gewehren von Heckler & Koch wie dem G36 und dem Maschinengewehr MG5 monierte, sondern auch wegen des Verdachts illegaler Exporte nach Mexiko.

Der Spielfilm "Meister des Todes" und die anschließende Dokumentation "Tödliche Exporte - Wie das G36 nach Mexiko kam" greifen dieses Thema auf. Der TV-Film zeigt am Beispiel der fiktiven deutschen Waffenfirma HSW, wie Gesetze umgangen und Waffen in Krisengebiete geliefert werden. Udo Wachtveitl, bekannt als "Tatort"-Kommissar Franz Leitmayr aus München, steht diesmal auf der Seite der Bösen: Er knüpft als skrupelloser Verbindungsmann der Waffenhändler in Mexiko die Kontakte zu den Militärs. Und liefert dabei eine schauspielerische Glanzleistung in einem starken Ensemble (Heiner Lauterbach, Hanno Koffler, Alina Levshin, Axel Milberg) ab.
Das Thema hat womöglich über das Fernsehen hinaus Relevanz: Seit fünf Jahren laufen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen die Waffenfirma Heckler & Koch. Die in der Doku gezeigten Tatsachen sowie die Erkenntnisse, die Regisseur Daniel Harrich und der Rüstungskritiker Jürgen Grässlin in ihrem neuen Buch "Netzwerk des Todes" (ab 21.9.) veröffentlichen, könnten dazu führen, dass sich bald verantwortliche Manager bekannter Waffenhersteller vor Gericht verantworten müssen.

Meister des Todes
MI 23.9. Das Erste 20.15 Uhr

Tödliche Exporte - Wie das G36 nach Mexiko kam
MI 23.9. Das Erste 21.45 Uhr