Muskeln & Faxen

Frauen schwärmen für ihn, Männer bewundern seinen derben Humor. Gerard Butler hat das Zeug zum Star (Rock'N'Rolla - SO, 8.5., Pro 7, 22.45 Uhr)

Für den Fall, dass seine Hollywood-Karriere auf Eis liegen sollte, hat Gerard Butler Plan B in der Tasche. Ausgetüftelt hat ihn die schottische TV-Moderatorin Lorraine Kelly, bei er oft zu Gast und sich dabei für keinen Jux zu schade war.

Weil Butler sich bei seinem letzten Besuch als Wetterfrosch vor dem Greenscreen bewährt hatte, verabschiedete ihn Kelly im November 2009 mit dem Angebot: "Du kannst jederzeit bei uns als Wettermann anfangen. Bedingung: Du trittst mit nacktem Oberkörper und im Kilt auf." Butler, der Premieren am liebsten in seiner Heimatstadt Glasgow ab­hält und dabei traditionell Schottenrock trägt, schlug ein: "Okay!"

Einstweilen allerdings läuft's im Hauptjob wie geschmiert, der 41-Jährige ist einer der angesagtesten Hollywood-Stars. Nach seinem Debüt mit "Ihre Majestät Mrs. Brown" (1997) und einem kleinen Part in "James Bond -Der Morgen stirbt nie" (1997) schaffte er 2001 den Durchbruch mit der amerikanischen Mini­serie "Attila". Mit akkurat austrainiertem Sixpack und beängstigend starkem Bizeps gab er den kühnen Hunnenkönig. Dass ihn Zack Snyder 2007 in "300" in ver­gleichbarem Männerkostüm einsetzte, überrascht da nicht.
Seither gilt der Schotte, der einen Teil seiner Kindheit in Kanada verbrachte, als Sexsymbol, dem der Ruf vorauseilt, er baggere alles an, was einen (kurzen) Rock trage. Der 1,88 Meter große Kerl bezirzt die Damen mit Raubeincharme, trockenem Humor und einem Hang zu derben Witzen. Doch Butler kann auch zupacken. So hat er einem Jungen, der im eisigen Tay zu ertrinken drohte, das Leben gerettet, was ihm die Tapferkeitsurkunde der Royal Humane Society einbrachte.

Jennifer Aniston, Partnerin im Roadmovie "Der Kautions-Cop", und eine seiner vielen angeblichen Affären, erklärt seine Wirkung auf Frauen so: "Gerry ist jemand, der sich in einer Kneipenschlägerei sofort schützend vor dich stellen und alle Angreifer verprügeln würde. Aber er hat auch eine weiche Seite. Man kann ihn leicht zum Weinen bringen."

Auch bei seinen ersten Gehversuchen als Produzent hat Butler Sensibilität bewiesen. Als Jamie Foxx in "Gesetz der Rache" (im Mai im TV) nicht die ursprünglich für ihn vorgesehene Rolle des Mannes spielen wollte, der den Mord an seiner Familie sühnen will, bot er ihm kurzerhand einen Rollentausch an. Nun spielt Foxx den Staatsanwalt und Butler den Rachsüchtigen.

Mit Straftaten kennt er sich aus. Er hat sieben Jahre Jura studiert. "Aber eine Woche vor dem Examen bin ich rausgeflogen, weil ich zu oft gefehlt habe." Butler hätte also auch Plan C in der Tasche. "Aber Wetterfrosch zu sein, wäre sicher lustiger." Susanne Sturm
Liebe am Arbeitsplatz

Mit Thandie Newton drehte Butler im Actionfilm "Rock'N'Rolla" "die wohl kürzeste Sexszene aller Zeiten. Ich hatte eine Halsentzündung und wollte sie nicht küssen." Regisseur Guy Ritchie improvisierte. Jeder spielte seinen Höhepunkt allein, die Kamera zeigt nur die Gesichter. "Fertig geschnitten dauert der Sex fünf Sekunden. Genial!" Mit Jennifer Aniston soll's nicht nur am Set von "Der Kautions-Cop" heftig geknistert haben ...

Susanne Sturm